Dem Ruf der Muttergottes folgen

1. November 2008

Symbolfoto zum Artikel: Dem Ruf der Muttergottes folgen

Vom 23. bis 27. Oktober organisierte der Verein „Freunde der Gemeinschaft Maria, Königin des Friedens“ eine Pilgerfahrt nach Medjugorje. P. Michele Pezzini begleitete die Gruppe, die sich aus Wien, Burgenland, Steiermark und Vorarlberg zusammenfand, um dem Ruf der Gottesmutter zu folgen. »Zur Fotogalerie

Die Fahrt begann früh morgens in Wien. Nach mehreren Zusteigemöglichkeiten kam der Bus zur Fatimakapelle. Gemeinsam wurde die Hl. Messe gefeiert und Gottes Segen für die Reise erbeten. Nach einer ruhigen Fahrt kam der Autobus spät abends in Medjugorje an.

Der erste Tag in Medjugorje begann mit herrlichem Wetter und der Hl. Messe. Gleich im Anschluss ging es Rosenkranz-betend auf den Erscheinungsberg. Da einige Teilnehmer das erste Mal in Medjugorje waren, gab P. Michele eine kurze Einführung über die Erscheinungen in den ersten Tagen.
Nach dem Mittagessen verweilte die Pilgergruppe, um mit Gebet, Singen und einem Lebenszeugnis die Eindrücke des Tages zu vertiefen. Der Tag endete mit dem Abendprogramm in der Kirche.

Am Samstag nach der Hl. Messe in deutscher Sprache fand ein Vortrag von Kaplan Fr. Danko Perutina in der gelben Halle statt.
Der Franziskanerpater zeigte den Wunsch der Gottesmutter auf, dass es jedem Einzelnen ihrer Kinder gut geht. Sie möchte für jeden Einzelnen sorgen, es genügt, alles der Gottesmutter zu übergeben, sie weiß, was wir wirklich brauchen.
Dazu ein Bild: Ein kleines Kind sieht ein scharfes Messer auf dem Küchentisch liegen. Es geht darauf zu und möchte es nehmen. Die Mutter sieht es und nimmt das Messer weg, weil sie weiß, wie gefährlich es ist, und legt Schokolade an diese Stelle. Doch das Kind achtet nicht auf die Süßigkeit, weil es auf das Messer fixiert ist.
Oft greift der Mensch nach etwas, in der Meinung, es erreichen zu müssen. Die Gottesmutter weiß, was das Beste ist und gibt uns das, was wir wirklich brauchen.

Wallfahren ist wieder modern geworden. Viele Menschen pilgern nach Lourdes, Fatima, Medjugorje und zu anderen Marienheiligtümern. Doch bringt es was? Wie kann sich das Leben verändern? Man muss zuhause angekommen jeden Tag eine halbe Stunde auf den Knien im Gebet verbringen. So werden der Sinn und das Geschenk der Wallfahrt klar werden.

Nach seinem ermutigenden und aufrüttelnden Vortrag machte sich die Pilgergruppe auf den Weg zum Kreuzberg. Obwohl an jenem Tag wunderschönes Wetter war, und viele Menschen, auch aus der näheren und weiteren Umgebung, in Medjugorje waren, war der Kreuzberg fast menschenleer. In der „erfüllten Stille“ war die begleitende Gegenwart des Herrn wahrnehmbar.
Gemeinsam wurden die Kreuzweg-Stationen betrachtet und dazwischen wurden „Ave Maria“ gebetet.

Nach dem gewöhnlichen Abendprogramm fand von 21.00-22.00 Uhr in der Kirche eine gestaltete Anbetung statt. Weil der 25. des Monats war, blieb das Allerheiligste ausgesetzt bis in der Früh. Auch kam an diesem Abend die neue Monatsbotschaft , die alle sehr betroffen machte und viele dazu anregte, ihr Leben neu der Gottesmutter zu schenken.

Am Sonntag, dem österreichischen Nationalfeiertag, feierte Prälat Dr. Gamperl mit allen deutschsprachigen Pilgern die Hl. Messe. Im Anschluss weihte er Österreich der Gottesmutter mit den Worten Johannes Pauls II. (1982 in Fatima).

An diesem Vormittag stand auch ein Besuch bei der Gemeinschaft „Nuovi orizzonti “ auf dem Programm.
Die Gemeinschaft entstand durch die Straßenevangelisation einer jungen Frau, die zwei Jahre lang mit der Bibel Menschen besuchte, die am Rande der Gesellschaft leben. Chiara Amirante wollte die Liebe als Licht des Auferstandenen zu den Obdachlosen, den Drogenabhängigen, den Alkoholikern und allen, die in der Hölle der Ausgeschlossenheit und der Einsamkeit leben, bringen.

Ein Gemeinschaftsmitglied erzählte von seinem Leben. Er sprach von seiner Familie, in der er schon Liebe erhielt, aber auch unter enormen Erfolgsdruck stand. Er durfte es sich nicht leisten, Fehler zu machen oder zu versagen.
Er stand in einem ständigen Zwiespalt: Nach außen war er sehr erfolgreich. Innerlich fühlte er sich leer. Seine Familie besaß einen Betrieb, den er nach der Pensionierung seines Vaters leitete. Er war sehr erfolgreich, seine innere Leere füllte er mit Alkohol, Drogen und oberflächlichen Beziehungen. Davon brauchte er immer mehr, und seine Leere wurde immer größer, bis er sich fühlte, als sei er im Inneren tot.

Zu dieser Zeit führte ihn ein Priester zu der Gemeinschaft. In einer kurzen und schweren Zeit begann er ein Leben in Christus. Er kam nach Medjugorje, wo er am Bau des Hauses seiner Gemeinschaft mitarbeitete. Es war eine neue Erfahrung für ihn, schwere, körperliche Arbeit in großer Hitze zu ertragen. Aber das Leben in der Gemeinschaft ließ ihn innerlich wachsen.

Mit diesem berührenden Zeugnis gestärkt nahmen die Pilger, nach einer freien Zeit, noch am Abendprogramm teil, bevor sie sich auf den Heimweg machten. Es gab viel zu erzählen, auszutauschen und zu verarbeiten, aber irgendwann kehrte im Bus Ruhe ein, lagen doch anstrengende Tage hinter den Teilnehmern.

In der Fatimakapelle wurde die Wallfahrt mit der Hl. Messe abgeschlossen. P. Michele richtete noch ein Wort an die Pilger und lud sie ein auf die Erfahrungen der letzten Tage, auf die Impulse, die sie durch die Gottesmutter erhalten haben, eine Antwort zu geben mit dem konkreten Leben.
Gestärkt mit einem Frühstück im Kloster kehrte jeder Einzelne nach Hause zurück. Dort ist man Zeuge für das „was wir gesehen und gehört haben“ (Apg. 4,20).

Zurück zur Übersicht