Diakonenweihe von Br. Niklas Müller

8. Dezember 2018

Symbolfoto zum Artikel: Diakonenweihe von Br. Niklas Müller

Br. Niklas Müller hat am 8. Dezember 2018 von S.E. Bischof Dr. Egon Kapellari durch Handauflegung und Gebet die Diakonenweihe empfangen. Viele kamen dafür in die Pfarr- und Wallfahrtskirche St. Veit am Vogau, um mit ihm und der Gemeinschaft dieses Fest zu feiern.
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Am Fest der Unbefleckten Empfängnis Mariens empfing Br. Niklas die Diakonenweihe von S.E. Bischof Dr. Egon Kapellari in St. Veit am Vogau. Bischof Kapellari wies darauf hin, dass an diesem Tag das ernste Violette der Adventzeit durch das leuchtende Weiß durchbrochen wird. Es ist wie ein helles Licht im Winter und ein Vorschein des großen Lichtes von Weihnachten. Wir feiern nämlich die Glaubenswahrheit, dass Maria als künftige Mutter Jesu Christi, des Welterlösers, schon an ihrem Ursprung, an ihrer Wurzel von seiner erlösenden Kraft ergriffen und daher herausgenommen war aus dem dunklen Strom der Sünde, der sich von Generation zu Generation fortsetzt. Maria ist die Mutter Christi, die Mutter der Kirche und auch die Königin des Friedens, nach der auch unsere Gemeinschaft benannt ist.

Gemeinsam mit Bischof Kapellari konzelebrierten Br. Ignaz Domej (Leiter der Gemeinschaft), Pfr. Robert Strohmaier (Pfr. von St. Veit am Vogau-Straß), Br. Michele Pezzini, Br. Hannes Saurugg, Pfr. Eduard Loibner (Altpfarrer von Gamlitz) und H. Thomas Sudi. Darüber hinaus feierten die Diakone Br. Clemens Brecher und Johann Pock, Ordensschwestern, Ordensbrüder, Familie, Verwandten und Bekannten, die Pfarrgemeinden St. Veit am Vogau - Straß und viele Gläubige die hl. Messe mit.

Pfarrer Robert Strohmaier begrüßte am Beginn die feiernde Gemeinde und Bischof  Kapellari. Nach der liturgischen Eröffnung wurde Br. Niklas nach seiner Bereitschaft gefragt und von Br. Ignaz Domej vorgestellt.

Bischof Kapellari sprach in seiner Predigt vom Wesen und Wirken des Diakons. Das griechische Wort „διάκονος” bedeutet Diener und in einfacher Sprache ausgedrückt Knecht. Nach dem Verständnis des Neuen Testamentes ist dies ein Dienst der in Freiheit übernommen wird. Es ist ein Dienst an Gott und an den Menschen im Auftrag Jesu Christi. Jesus, der Herr selbst, hat sich vor seinem Tod zu den Jüngern hinabgebeugt und hat ihnen die Füße gewaschen, verbunden mit den Worten: „Ich war in eurer Mitte als einer, der dient” (Lk 22,27c). Jesus gibt den Auftrag des Dienens der ganzen Kirche, denn „wenn ich euch die Füße gewaschen habe, dann müsst auch ihr einander diesen Dienst tun” (Joh 13,15). Das Gott ehrende und Menschen helfende Dienen ist ein Dienst für alle Getauften, aber besonders für all jene die eine leitende Aufgabe haben: Diakon, Priester, Bischof, Papst. S.E. Bischof Kapellari betont, dass dieser Dienst in Freiheit und Lieben getan werden muss, damit er fruchtbar werden kann.

Br. Niklas wurde auch der hl. Franziskus als Vorbild von Dr. Egon Kapellari vor Augen gestellt. Der heilige war nicht nur einer der wichtigsten Erneuerer der Kirche, sondern auch Diakon. Die Gemeinschaft und damit auch Br. Niklas gehen in den Sandalen des Poverello. Bischof Kapellari wies auf die Unterkirche der Franziskusbasilika in Assisi hin. Dort sieht man im gloriosen Panorama eines Freskos von Lorenzetti den heiligen Franziskus, angetan mit einer prächtigen Dalmatika, dem liturgischen Gewand des Diakons. Aber in der Unterkirche sieht man auch das ergänzende Gegenteil zu dieser Pracht, nämlich ein braunes abgenütztes Ordenskleid und eine schlichte weiße Alba, die in der Liturgie die Einfachheit des Heiligen von Assisi mit Schönheit verbindet. Franziskus wollte, dass die Liturgie schön sei, und er bleibt so ein Korrektiv auch gegen manche heutige Verwahrlosung von Gestalt und Sprache der Liturgie. In den letzten 800 Jahren haben viele Menschen die Botschaft des Evangeliums durch die Vermittlung des Heiligen angenommen und auch ein Papst trägt erstmals seinen Namen.
Der hl. Franziskus hat sich so radikal mit Christus identifiziert, dass ihm die fünf Wundmale des Herrn in seinem Leib eingeprägt worden sind. Ein ergreifendes Gebet aus dem Mittelalter sagt darüber: „Gott, als die Welt anfing kalt zu werden, hast du am Leib deines Dieners Franziskus die Wundmale deines Sohnes erneuert, um unsere Herzen mit dem Feuer deiner Liebe zu entflammen." Bischof Dr. Egon Kapellari wies darauf hin, dass es auch in unserer Welt oft kalt wird, da es an Güte, an Solidarität und an christlicher Liebe fehlt. Aber inmitten dieser Dunkelheit und Kälte gibt es viel Licht, viele Glutnester christlicher Liebe, christlicher Hoffnung und christlichen Glaubens. Dies sind auch die Themen der großen Enzykliken von Papst Benedikt XVI. und Papst Franziskus. „Deus caritas est” (Liebe), „Spe salvi” (Hoffnung) und „Caritas in veritate” (Glaube) sind die großen programmatischen Enzykliken von Papst Benedikt. Die Lehrschreiben von Papst Franziskus führen dies weiter unter den Titeln „Lumen fidei”, „Laudato si”, „Evangelium gaudium” und „Amoris laetitia”. Bischof Kapellari ermutigt Br. Niklas, dass sein Dienst und Wirken als Diakon im Horizont dieser großen Texte stehen soll, inmitten einer Kirche, die immer wieder der Erneuerung bedarf. Er bestärkte, dass alle Getauften zu dieser Erneuerung berufen und ermächtigt sind, durch das ihnen gegeben allgemeine Priestertum.

Am Ende der Predigt wünschte S.E. Dr. Egon Kapellari Br. Niklas, dass er in Zukunft als Diakon und dann, so Gott will, als Priester ein geweihter Dienender inmitten einer dienenden Kirche sei. Maria, möge ihm und der Gemeinschaft „Maria Königin des Friedens” die Gnade dazu erbitten.
Nach der Predigt wurde der Hymnus „Veni Creator Spiritus” gesungen, in diesem Gebet baten die Gläubigen um das Kommen des Heiligen Geistes. Danach wurden Br. Niklas elementare Fragen nach seiner Bereitschaft, die Weihe zu empfangen gestellt und es wurde die Allerheiligenlitanei gesungen. Während der Litanei lag der Kandidat auf dem Boden ausgestreckt mit zu Boden gewendetem Antlitz gab er ein großes Zeichen für seine demütige Bereitschaft zum Dienst an Gott und an den Menschen. Dann folgte der Kern der Weiheliturgie: Bischof Kapellari legte Br. Niklas unter Schweigen die Hände auf das Haupt und es folgte das große Weihegebet. Danach empfing er die Stola und Dalmatika, die spezifischen liturgischen Kleider eines Diakons. Anschließend wurde ihm das Evangeliar überreicht, damit wurde er Beauftragt die Frohe Botschaft zu verkünden. So wie es auch schon die sieben Männer in der Urkirche getan haben. Der Friedensgruß schloss die Weihe ab. Die hl. Messe wurde mit dem Glaubensbekenntnis und der Eucharistiefeier fortgesetzt.

Am Ende der hl. Messe sprach Br. Niklas einige Worte des Dankes. Gemeinsam mit ihm wollen auch wir uns bei allen bedanken die zum Gelingen dieses Festes beigetragen haben. VERGELT´S GOTT!

Nach der Festmesse gab es noch eine Agape auf dem Kirchplatz. Im kleinen Rahmen gab es nach der Diakonenweihe ein Festessen gemeinsam mit Bischof Kapellari, den Schwestern und Brüdern der Gemeinschaft, Pfr. Robert Strohmaier, der Familie von Br. Niklas und den Vertretern des PGR von Straß und St. Veit am Vogau.

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