Maria-Namen-Feier in der Wiener Stadthalle

19. September 2008

Symbolfoto zum Artikel: Maria-Namen-Feier in der Wiener Stadthalle

Begleitet durch die Brüder und Schwestern der Gemeinschaft machten sich zahlreiche Pilger auf den Weg zur Maria-Namen-Feier in die Wiener Stadthalle.
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Aus den beiden Bundesländern Steiermark und Niederösterreich folgten sie der Einladung mit tausenden Pilgern aus ganz Österreich, Ungarn, der Tschechischen Republik und Deutschland, der Gottesmutter zu danken für den Frieden in Österreich und zum 50. Mal in der Wiener Stadthalle zu beten, für das Land und die Menschen.

Für die erste Gruppe ging es unter der Leitung von Hrn. Url aus St. Stefan, Br. Alois und Sr. Gertrude schon um 9:30 Uhr los. Während der Fahrt wurde der Rosenkranz gebetet, und die jüngste Pilgerin im Bus (mit 3 Jahren) sang mutig durch das Mikrofon Marienlieder vor.

Die kleinere Gruppe fuhr um 9:45 Uhr von der Fatimakapelle ab. Mit Rosenkranzgebet und Liedern wurde der Weg zum Mittagessen und dann weiter in die Stadthalle gestaltet. Nach anfänglichen Orientierungsschwierigkeiten fanden Br. Martin, Br. Clemens und Sr. Renate mit der Gruppe doch den Weg vom Bus in die Stadthalle und zur anderen Gruppe.

Die letzen beim Aufbruch waren die Ministranten und deren Begleiter P. Michele und Br. Hannes. Die vier Minis und zwei weitere Begleitpersonen aus der Pfarre Maria Lanzendorf durften auch den wichtigen Dienst des Kommunion-Begleiters ausführen. Um 16:00 Uhr begann das Programm mit der Begrüßung durch P. Benno Mikocki. Er stellte kurz Torsten Hartung vor, der dann Zeugnis von seinem Leben und seiner Bekehrung gab.

In schwierigen Familienverhältnissen aufgewachsen, kannte Torsten nur den Weg der Gewalt um sich Anerkennung und Respekt zu verschaffen. So gelangte er auf den Weg der Kriminalität, der von Körperverletzung, über Autodiebstähle für die Mafia bis hin zum Mord reichte, und im Gefängnis endete. Während der mehrjährigen Einzelhaft erreichte die verzeihende und heilende Liebe Gottes sein Herz. Er legte ein volles Geständnis ab und verbüßte seine 15-jährige Haftstrafe. Im Jahr 1998 wurde er getauft. Seit seiner Freilassung gibt er Zeugnis von der barmherzigen Liebe Gottes, vor allem in Gefängnissen. Abschließend bedankte er sich bei den treuen Betern mit „Vergelts Gott“ und mit der Bitte: „Hört nicht auf zu beten“ für die Bekehrung der Sünder.

In einem kurzen Statement sprach der neue Bischof von Fatima, Antonio Augusto dos Santos Marto über Fatima. Theologisch und lebensnah sprach er über die Botschaften von Fatima und deren Bedeutung für heute.

Dem Fest „Kreuzerhöhung“ entsprechend wurde der schmerzhafte Rosenkranz gebetet. In diesem einfachen Gebet wurde an der Hand der Gottesmutter Maria das Leiden Christi betrachtet und vertieft.

Für die musikalische Umrahmung der Feier sorgten Ars Musica und das Franziskusensemble.

Mit dem feierlichen Einzug und dem Lied „Heilges Kreuz“ begann die Hl. Messe. Kardinal Schönborn eröffnete den Gottesdienst, zu welchem auch Diözesanbischof Ludwig Schwarz, die Wiener Weihbischöfe Franz Scharl und Stephan Turnovszky gekommen waren. Zahlreiche Priester, Diakone und Ordensleute nahmen an der Feier teil.

P. Karl Wallner hatte den Predigtdienst übernommen. Er sprach über das Thema „Sühne“. Der Name der österreichischen Gebetsaktion lautet: Rosenkranz-Sühne-Kreuzzug. „Kreuzzug“ steht für eine mächtige Bewegung. „Rosenkranz“ und „Sühne“ sind die Mittel, die dafür benötigt werden. Es stellt sich vielfach die Frage: Können wir überhaupt etwas ändern?

P. Petrus Pavlicek, der Gründer des Rosenkranz-Sühne-Kreuzzuges, den er bis zu seinem Tod auch geleitet hat, hat nie geschimpft oder kritisiert, sondern immer nur gefragt: Was kann ich persönlich tun, dass das Gute mächtiger wird? Die Antwort darauf lautet: Gebet und Sühne. Aber was ist Sühne? Bei der Buße geht es um die eigenen Sünden, Sühne ist für andere. Es ist das große Für: Für dich. Für die Kinder. Für die Sünder. Für die Politiker. Für die Priester. Für die Jugendlichen…

Sühne heißt, das eigene Leid zu verbinden mit dem Leiden Christi und es auf diese Weise anzunehmen. Wir dürfen uns nicht blenden lassen von Erfolg. Auch Jesus war nie fruchtbarer, als in der Einsamkeit und Verlassenheit des Kreuzes.

Gott möchte auch keine großen Erfolge von uns, sondern das Einüben der kleinen Opfer. Er möchte, dass wir Liebe bereitstellen, die sich manchmal wehtun lässt. Schauen wir auf Maria!

In der Eucharistiefeier brachten die Anwesenden stellvertretend für alle Menschen in Österreich die großen Anliegen des Landes zu Christus.

Vor dem Segen mit der Kreuzesreliquie durch Kardinal Schönborn überbrachte der apostolische Nuntius in Österreich Erzbischof Dr. Edmond Farhat Grußworte aus dem Vatikan.

Mit dem traditionellen großen Auszug endete die Feier in der Stadthalle.

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