Fronleichnam 2016

26. Mai 2016

Symbolfoto zum Artikel: Fronleichnam 2016

Mit Fronleichnam, dem Hochfest des Leibes und Blutes Christi, gedenkt die katholische Kirche der allzeit bestehenden leiblichen Gegenwart Jesu Christi im Sakrament der hl. Eucharistie. Das Fest geht auf eine 1209 erfolgte Vision der Augustinerchorfrau und Mystikerin Juliana von Lüttich zurück, in der Christus ein Fest für die hl. Eucharistie einmahnte. Ab 1246 wurde dieses im Bistum Lüttich begangen. 1264 wurde es von Papst Urban IV. mit der Bulle „Transiturus de hoc mundo“ in den liturgischen Kalender der Gesamtkirche aufgenommen und wird seither weltweit gefeiert.
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Fronleichnam wurde in unserer Pfarre heuer im Gemeindegebiet von Lanzendorf gefeiert. Eröffnet wurde es mit der Fest-Feldmesse – musikalisch gestaltet von Fr. Susi Poindl und dem Frauenchor – im Atrium der Caritaseinrichtung Lanzendorf – ein besonderer Ort mit sehr wechselvoller Geschichte, die vom Schloss wohlhabender Brauerei- und Gutsbesitzer bis hin zur berüchtigten Außenstelle des Konzentrationslagers Mauthausen reicht. Heute erfahren hier, durch das segensreiche Wirken der Caritas, Menschen mit besonderen Bedürfnissen und neuerdings auch Menschen, die aus ihrer Heimat fliehen mussten, Geborgenheit und bestmögliche Lebensqualität.

Pfarrmoderator Br. Michele Pezzini machte kein Hehl aus seiner Freude, dass der Gottesdienst gerade hier stattfinden konnte. Wörtlich meinte er: „Ich heiße Euch alle ganz herzlich willkommen zu unserem Fronleichnamsfest. Es ist für mich eine besondere Freude, hier mitten unter Euch zu sein und Eucharistie – Danksagung – feiern zu dürfen.“ Br. Michele erinnerte weiters, dass Fronleichnam ein österliches Fest ist, dem Gründonnerstag und der Erinnerung an das Letzte Abendmahl zugeordnet. Erinnerung, Lobpreis, Danksagung und geschwisterliche Gemeinschaft – damit erfülle die große Familie Gottes, die Kirche, den Auftrag Jesu: „Tut dies zu meinem Gedächtnis“. In der gemeinsamen Teilnahme am Mahl des Herrn habe unsere geschwisterliche Gemeinschaft als Getaufte ihren Grund, ihre Norm, aber auch ihr Gericht.

Im Anschluss an die hl. Messe formierte sich die Fronleichnamsprozession: voran das Kreuz, die Windlichtträger und die Fahnen, dann die Abordnungen der Freiwilligen Feuerwehren von Lanzendorf und Maria Lanzendorf, die Erstkommunionkinder, die Ministranten und, beschützt vom Baldachin des Himmels, das Allerheiligste, wohlverwahrt in den Händen von Br. Michele, gefolgt von den Kantoren Maria Schermann und Diakon Br. Clemens Brecher, den Bläsern unter der Leitung von Mag. Andreas Poindl, dem Frauenchor, den Ehrengästen – allen voran Bürgermeister Peter Komarek und seine Frau, und der mitfeiernden Gemeinde – ein stattlicher Zug, der sich durch die Straßen und Gassen von Lanzendorf bewegte.

Bei vier liebevoll und aufwendig vorbereiteten Altären wurde gehalten, Fürbitten, Meditationen und das Evangelium vorgetragen und der Eucharistische Segen gespendet. Die Altäre waren verschiedenen Themen des Alltagslebens gewidmet: beim ersten Altar stand die Arbeitswelt im Vordergrund, beim zweiten Altar die Welt der Familien und Kinder, beim dritten Altar das Thema „Auf dem Weg sein“ und beim vierten Altar, der heuer erstmals von den Gemeindebediensteten gestaltet worden ist, das Thema „Gemeinde – Soziale Gerechtigkeit und Politik“. Bgm. Komarek und seine mitfeiernden Gemeinderäte waren sichtlich stolz auf ihre Mitarbeiter, die „ihren“ Altar unter den Schutz des Auferstandenen gestellt hatten.

Abschluss und Sakramentaler Schlusssegen fanden wieder im Atrium der Caritaseinrichtung statt. Die von Bewohnern der Caritaseinrichtung, ihren Betreuern und Frauen der Pfarre vorbereitete Agape bot Gelegenheit zum gemütlichen Beisammensein bei Speis´ und Trank, zur Erfrischung, zum Plaudern und zum Feiern.

Allen, die zur Vorbereitung und zum Gelingen des Fronleichnamsfestes, in welcher Form auch immer, beigetragen haben, allen, die Zeit und Kraft dafür zur Verfügung gestellt haben, allen, die mitgefeiert haben, ein herzliches Vergelt´s Gott – es war eine wirklich schöne, würdige Feier zur Ehre des Sakraments der hl. Eucharistie, zum Gedenken an die reale, leibhafte Präsenz Jesu Christi im gewandelten Brot!

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