Gedanken zum Advent: Zweifache Ankunft des Herrn

27. November 2010

Symbolfoto zum Artikel: Gedanken zum Advent: Zweifache Ankunft des Herrn

 „Jedesmal, wenn die christliche Gemeinschaft sich auf das Gedenken der Geburt des Erlösers vorbereitet, spürt sie in ihrem Innern eine freudvolle Stimmung, die sich in gewissem Masse auf die ganze Gesellschaft überträgt.

Im Advent erlebt das christliche Volk aufs neue einen zweifachen geistlichen Impuls: Einerseits erhebt es den Blick zum letzten Ziel seiner Pilgerschaft auf Erden, nämlich zur glorreichen Wiederkunft unseres Herrn Jesus Christus; zum anderen erinnert es sich tief bewegt an die Geburt in Betlehem und kniet vor der Krippe nieder.
Die Hoffnung der Christen ist auf die Zukunft gerichtet, bleibt aber stets fest in einem Ereignis der Vergangenheit verankert.“ (Benedikt XVI., Angelus, 27.11.2005)

Nutzen wir die Adventzeit, lassen wir uns nicht zu sehr von all dem Trubel, der diese Vorbereitungszeit leider auch erfasst hat, anstecken. Lassen wir uns bei all dem hektischen Treiben, das rund um uns einsetzt, Zeit für uns selbst, eine Rückzugsmöglichkeit, um die Stille in uns zuzulassen, wahrzunehmen und zu genießen. Gehen wir in uns, und entdecken wir Gott wieder neu!

Eine gute Gelegenheit, wenigstens einen Tag pro Woche in Stille beginnen zu können, bieten die Roratemessen, die im Advent an jedem Dienstag (30. November, 7., 14. und 21. Dezember) um 6 Uhr früh in unserer Kirche gefeiert werden. Es ist noch dunkel, und der Kirchenraum wird nur von den Kerzen spärlich ausgeleuchtet; es ist noch kalt, aber die Kerze in unseren Händen gibt Licht und Wärme; es ist noch still, umso klarer erklingen die Worte des Priesters und die einfachen Melodien der Adventlieder; es ist mystisch – und gerade dies hilft uns, zu Gott und zu uns selbst zu finden, den lieben Gott in uns zu entdecken!

Mit dem Advent beginnt aber auch das neue Kirchenjahr – Zeit, um über das alte nachzudenken und Bilanz zu ziehen, welche kirchlichen Ereignisse für unsere Pfarre in diesem Kirchenjahr von Bedeutung waren. Nun, eines dieser Ereignisse war zweifelsohne die Priesterweihe von „unserem“ Bruder Hannes Saurugg am 25. Juni 2010 im Wiener Stephansdom, gefolgt von seiner Nachprimiz am 4. Juli 2010 in unserer Pfarre, in der er jetzt als Kaplan seine Wirkungsstätte gefunden hat.
Beide Tage waren nicht nur für Bruder Hannes von großer Bedeutung. Sowohl im Stephansdom als auch in unserer Kirche haben viele Pfarrangehörige für ihn und mit ihm gebetet und gefeiert – ein schönes Zeichen der Verbundenheit von Pfarre und Pfarrleitung, der Gemeinschaft „Maria, Königin des Friedens“, aber auch von Pfarrangehörigen mit Bruder Hannes persönlich.

Als zweites sind die Wochen der Glaubenserneuerung im Rahmen des Projekts „Apostelgeschichte 2010“ der Erzdiözese Wien zu nennen. Mit zahlreichen, sehr unterschiedlichen Aktionen wurde unter der Leitung der Gemeinschaft „Maria, Königin des Friedens“ von engagierten Pfarrmitgliedern versucht, mit den Menschen „auf der Straße“ in Kontakt zu kommen, mit ihnen über ihre Anliegen zu reden, ihnen das Antlitz der Kirche von heute zu zeigen – gleichsam als Gegengewicht zu all den Skandalen und Problemen, die im Bereich der Kirche leider auch anzutreffen sind und nicht weggeleugnet werden sollen. Straßenaktionen, Besuche in Kindergärten, Schulen und Einrichtungen für Menschen mit besonderen Bedürfnissen, Diskussions- und Vortragsabende, aber auch Gebetskreise und Gottesdienste – sie alle wurden von den Pfarrmitgliedern unterschiedlich aufgenommen, fanden aber allesamt Beachtung in der Wahrnehmung.
Große überregionale Bedeutung hatten im Zusammenhang mit dem Projekt „Apostelgeschichte 2010“ die drei Diözesanversammlungen in Wien, wo unter der Leitung von Kardinal Christoph Schönborn entscheidende Weichenstellungen für die Kirche in der Erzdiözese besprochen und festgelegt worden sind.

Insgesamt blicken wir auf ein ereignisreiches Kirchenjahr 2010 in unserer Pfarre positiv zurück, dennoch, auch wir müssen manches überdenken und verändern.

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