Großer Frauentag - Blumen gegen Terror

15. August 2014

Symbolfoto zum Artikel: Großer Frauentag - Blumen gegen Terror

Papst Franziskus: „Man macht nicht Krieg im Namen Gottes“

Verfolgt man aufmerksam die Medien, so vergeht kein Tag, an dem nicht aus den Krisengebieten im Nahen Osten, in Afrika, in Asien von Gräueltaten an Zivilisten, von brutalen Übergriffen und Gewaltverbrechen berichtet wird. Die Zugehörigkeit zu einer Bevölkerungsgruppe, zu einer Religionsgemeinschaft reicht aus, um enteignet, vertrieben, entwürdigt und, im äußersten Fall, auch ermordet zu werden.
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Die Lage für Christen hat sich in den Krisengebieten weltweit zugespitzt – besonders aber im Irak, wo die Terrorgruppe IS (Kämpfer für ein Kalifat „Islamischer Staat“) regelrecht Jagd auf sie, aber auch auf andere Minderheiten macht. Die UNO, Religionsgemeinschaften – auch liberale Vertreter des Islams, Menschenrechtsorganisationen, Regierungen, Vertreter der NGOs und Repräsentanten humanitärer Organisationen äußern immer wieder ihre Besorgnis über diese Entwicklung, fordern Schutzzonen und rasche Hilfe für die Bedrängten und Verfolgten. Vor unseren Augen findet im 21. Jahrhundert ein Genozid ungeheuren Ausmaßes statt – und das, wie von den IS-Terroristen behauptet und verbreitet wird – im Namen Gottes!

Auch Papst Franziskus ist betroffen und besorgt über diese Entwicklung. Am Sonntag, den 10. August 2014, wandte sich der Hl. Vater im Anschluss an das traditionelle Angelus-Gebet auf dem Petersplatz in Rom mit einem eindringlichen Appell an die versammelten Gläubigen, aber auch an die Weltöffentlichkeit. Bezugnehmend auf die Situation im Irak sagte er wörtlich: „Tausende Menschen, darunter viele Christen, wurden brutal aus ihren Häusern verjagt; Kinder sind an Hunger und Durst während der Flucht gestorben; Frauen wurden entführt; Gewalt jeder Art, Zerstörung religiöser, historischer und kultureller Güter. All das beleidigt Gott und die Menschheit schwer. Man kann nicht Hass im Namen Gottes bringen! Man macht nicht Krieg im Namen Gottes“.

Zugleich dankte Papst Franziskus allen jenen, die den Bedrängten Hilfe zukommen lassen. Er vertraue „auf eine wirksame politische Lösung auf internationaler und lokaler Ebene“, die im Irak die aktuellen „Verbrechen“ beende und das Recht wiederherstelle. Zum Zeichen seiner Nähe, seiner persönlichen Verbundenheit, hat er den Kurienkardinal Fernando Filoni zu seinem Persönlichen Gesandten im Irak ernannt. Kardinal Filoni war von 2001 bis 2006 Apostolischer Nuntius im Irak und in Jordanien und erwies sich damals als unerschrockener Kämpfer für Gerechtigkeit und Freiheit. Als einziger ausländischer Diplomat verblieb er während des Irak-Krieges 2003 in Bagdad. Er trotzte den Truppen Saddam Husseins, er trotzte den US-Amerikanern – er blieb auf seinem Posten, was ihm den für ihn charakteristischen Beinamen „Nuntius Courage“ eingebracht hat.

Papst Franziskus nutzt aber auch die modernen Kommunikationsmöglichkeiten, um auf die Situation der Verfolgten aufmerksam zu machen und sich Gehör zu verschaffen. Seit Wochen setzt er über den päpstlichen Twitterkanal oft mehrmals täglich Botschaften ab und ruft zu Gebet für und Solidarität mit den verfolgten Menschen im Irak auf. Seine Kurznachrichten lauteten u.a.: „Die Menschen, die im Irak ihrer Häuser beraubt wurden, brauchen uns. Beten wir und bieten wir, wo möglich, konkrete Hilfe an.“ Andere Botschaften lauteten: „Die Nachrichten aus dem Irak tun uns weh. Herr, lehre uns mit unseren Brüdern und Schwestern, die leiden, solidarisch zu leben.“ bzw. „Ein Aufruf an alle Familien: Erinnert euch in einem Augenblick des Gebets, wie viele im Irak gezwungen sind, ihre Häuser aufzugeben.“ (Quelle: Radio Vatikan)

Blumen für Verfolgte: Papst Franziskus rief zu „konkreter Hilfe“ für die verfolgten Christen im Irak auf – was tun? In unserer Pfarre wurden, einer langjährigen Tradition nach, am Großen Frauentag, an dem die katholische Kirche der Aufnahme der Gottesmutter in den Himmel gedenkt, kleine, von Pfarrmitgliedern am Vortag liebevoll gebundene Blumen- und Kräuterbüscherl gesegnet und anschließend den Gottesdienstbesuchern zum Mitnehmen angeboten. Viele Gläubige gaben dafür eine Spende. Diese soll ein Beitrag zur konkreten Hilfe für die Betroffenen im Irak sein! Blumen für Verfolgte – mehr als eine Geste - ein Zeichen der Liebe, der Solidarität, der Fürsorge der Pfarrangehörigen von Maria Lanzendorf – Lanzendorf mit den Glaubensschwestern und –brüdern im Irak!

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