Italienreise

28. April 2017

Symbolfoto zum Artikel: Italienreise

Von 24. bis 28. April 2017 war eine Pilgergruppe unserer Pfarre unter der Leitung von Pfarrmoderator Br. Michele Pezzini in der Emilia Romagna und den Marken, zwei Regionen in Mittelitalien.

» Zur Fotogalerie

Ziel der Reise war Maria Loreto, der bekannteste Marienwallfahrtsort Italiens, in dem sich, der neuerdings auch durch moderne wissenschaftliche Untersuchungen gestützten Tradition nach, seit 1294 das Haus Mariens aus Nazareth – das Haus der Verkündigung – befinden soll. Im Verlauf der Reise wurden aber auch andere für das Christentum wichtige Orte besucht – Orte, an denen Heilige gewirkt haben, Orte, die uns in die frühchristlichen, mittelalterlichen aber auch späteren Traditionen des Christentums versetzten, Orte mit ganz besonderer Ausstrahlung und Wirkung, die oftmals bei den Gottesdiensten spürbar war. Hier ein kurzer Bericht:


1. Tag: Bologna – Rimini: Nach ruhigem Flug traf die Gruppe gegen Mittag in der alten Universitätsstadt Bologna ein, um hier die Stadt zu besichtigen und am Grab des hl. Dominikus hl. Messe zu feiern. Bologna, die wegen ihrer Backsteinbauten „rote Stadt“, beeindruckte mit ihrem geschlossenen Erscheinungsbild. Die Basiliken S. Francesco, S. Petronio, S. Stefano – eine Anlage bestehend aus sieben Kirchen und S. Domenico, aber auch die Paläste, Universität, Geschlechtertürme, Plätze und Arkadengänge versetzten die Gruppe in die spätrömische Zeit, das Mittelalter und die Renaissance. In S. Domenico, von 1219 bis zu seinem Tod 1221 Wirkungsstätte des hl. Dominikus, durfte die Gruppe an seinem Grab in der Kapelle des Arca di San Domenico – einem einzigartigen, von Pisano, Michelangelo und Lombardi geschaffenen Kunstwerk – die hl. Messe feiern. Danach fuhr die Gruppe nach Rivabella/Rimini, um dort direkt an der Adria ihr Hotel für den gesamten Aufenthalt in Italien zu beziehen.

2. Tag: Ravenna – Po-Delta: Ravenna, im 5. und 6. Jhdt. Hauptstadt und kaiserliche Residenz des weströmischen Reiches, beeindruckte vor allem durch seine einzigartigen, aus dieser Zeit stammenden spätantiken Sakralbauten und die darin befindlichen Mosaike. S. Apollinare in Classe, S. Vitale, das Baptisterium der Arianer, das Mausoleum der Kaiserin Galla Placidia, das Mausoleum Kaiser Theoderichs – sie stehen zu Recht unter dem Schutz der UNESCO. Hier, in Ravenna, durfte die Gruppe in S. Maria Maggiore (525-532), einer der ältesten Marienkirchen der Welt, die hl. Messe feiern. Den Nachmittag verbrachte die Gruppe in Comacchio, einem zauberhaften, mit seinen Kanälen an Venedig erinnernden Lagunenstädtchen im Po-Delta.

3. Tag: Jesi – Grotte di Frasassi: Jesi, ein von mittelalterlichen Stadtmauern umschlossenes Städtchen 20km westlich von Ancona, ist ein geschichtsträchtiger Ort: hier, auf dem Marktplatz von Jesi (heute Piazza Federico II.) hat am 26. Dezember 1194 Konstanze von Hauteville den späteren Stauferkaiser Friedrich II. in aller Öffentlichkeit, mit der ganzen Stadt als Zeugen, geboren, und hier, in Jesi, erhielt Friedrich das Sakrament der Taufe. Die Taufe war daher auch Thema des Gottesdienstes, den wir im Dom von Jesi gefeiert haben. In Jesi war Markttag – sehr zur Freude mancher unserer weiblichen Reiseteilnehmer! Am Nachmittag stand die 1971 entdeckte Grotte von Frasassi am Programm – ein über 25km langes Tropfsteinhöhlenlabyrint von unbeschreiblicher Pittoreske und Schönheit – eine Gotteserfahrung durch seine Schöpfung!

4. Tag: Loreto – Ancona – Conero – Osimo: Unser Ziel war erreicht: Loreto – das in aller Welt bekannte Marienheiligtum bei Ancona, das seit 1294 das Haus der Verkündigung birgt. Es ist berührend – die riesige, lichtdurchflutete und von unermesslichen Kunstschätzen erfüllte, in ihrer heutigen Form zwischen 1468 und 1587 errichtete päpstliche Basilika; das kleine, dunkle, bescheidene Haus Mariens in der Mitte – und dennoch geschah, der Überlieferung nach, gerade in diesem Raum das Unbeschreibliche – die Ankündigung der Menschwerdung des Sohnes Gottes, der Menschwerdung des Sohnes Gottes durch Maria, die sich selbst als „Magd des Herrn“ bezeichnete und empfand. In Loreto durften wir in der Abgeschlossenheit der Schatzkammer die hl. Messe von „Maria Verkündigung“ feiern. Danach fuhren wir über Ancona und die Klippen von Conero nach Osimo, wo wir in der Franziskanerkirche den Schrein des hl. Giuseppe da Copertino (1603 bis 1663) besuchten, eines besonders bei Schülern und Studenten beliebten ital. Volksheiligen, der bei Lernschwierigkeiten angerufen wird. Von ihm wird berichtet, dass er bis zu 60m hoch fliegen konnte!

5. Tag: San Marino: San Marino, am 3. September 301 gegründet, gilt als die älteste Republik der Welt. Ihr Gründer, der hl. Marinus (275 bis 366), ein einfacher, zum Christentum konvertierter Steinmetz, ist allgegenwärtig: er ist Namensgeber, Staatspatron, Stadtpatron, Patron des Domes u.v.m. – der hl. Marinus ist nicht wegzudenken! In San Marino wurde der Gottesdienst in der ältesten Kirche des Staates, in S. Francesco (14. Jhdt.), gefeiert. Der auf einer Felsspitze gelegene Ort selbst hat seinen spätmittelalterlichen Charakter und Charme – trotz Tourismus – bewahrt. Ein würdiger, schöner Abschluss!

Zurück zur Übersicht