Diakonenweihe von Br. Hannes Saurugg

26. Juni 2009

Symbolfoto zum Artikel: Diakonenweihe von Br. Hannes Saurugg

Am Freitag, dem 26.6.2009 weihte DI Mag. Stephan Turnovszky, Weihbischof der Erzdiözese Wien, durch Handauflegung und Gebet Br. Hannes Saurugg zum Diakon.
»Fotogalerie von der Liturgie
»Bilder vom gemütlichen Beisammensein

Viele Menschen versammelten sich schon früh in der Pfarr- und Wallfahrtskirche Maria Lanzendorf, um an der großen Feier teilzunehmen. Eine große Freude war es, dass die Anteilnahme aus der Heimatpfarre des Diakons sehr groß war.

Mit dem Einzug der vielen Priester und Diakone, die von nah und fern gekommen waren, und unter Posaunen- und Orgelklängen begann die Liturgie. P. Michele begrüßte Weihbischof Stephan Turnovszky. Nach der liturgischen Eröffnung stellte P. Ignaz den Weihekandidaten vor. Mit „Hier bin ich“ bestätigte Br. Hannes seine Bereitschaft zum Dienst vor Gott und in der Kirche.

In der Predigt ermutigte Weihbischof Stephan Turnovszky den Weihekandidaten zum Glücklich-Sein. Er wies ihn hin auf seine Lebenserfahrungen, die er im Beruf, in der Familie, in Freundschaften oder auch im Sport gemacht hat. In vielen dieser Bereiche hatte er Glück erfahren, aber dann erkannte er etwas, das noch mehr Glück verhieß: das Leben als Ordensmann und im „Ordo“ (im Priesterstand).

Weihbischof Turnovszky betonte, dass Br. Hannes ein Leben der Fülle bevorsteht. Es ist eine andere Fülle als die „Welt“ sie verspricht, aber es ist eine wirkliche Fülle. Man könnte sich dazu denken: „Hoffentlich!“ Und es ist ein begründeter Gedanke. Die Hoffnung trägt uns. Auch bei der Hochzeit, wenn zwei junge Menschen zueinander JA sagen für ein Leben, denkt man sich: Hoffentlich!

Es gibt die Gefahr, nicht glücklich zu sein. Deshalb stellt sich die Frage: Was braucht es, um als Diakon glücklich zu sein? Es ist wichtig, authentisch zu sein. Wo man gerne in seiner Haut steckt und nicht versucht, jemand anders zu sein, dort ist man glücklich.

Für diese große Herausforderung gab Weihbischof Stephan dem Kandidaten drei Punkte zu bedenken:

1. Sei dir bewusst, dass du den Menschen Christus bringen sollst!
Was die Menschen von einem Diakon erwarten, ist nicht, dass er ein Übermensch ist. Er soll Christus bringen, danach haben die Menschen Sehnsucht. Alle Getauften sind dazu berufen. Als der Prophet Jeremia seine Berufung vernahm, erschrak er. Das ist gut so. Als Diakon bleibt man derselbe Mensch wie vorher, das genügt Gott.

Ein Diakon soll das Wort Gottes verkünden. Der Apostel Paulus schreibt dazu (2 Kor 4,7): „Diesen Schatz tragen wir in zerbrechlichen Gefäßen; so wird deutlich, dass das Übermaß der Kraft von Gott und nicht von uns kommt.“ Auch der Diakon ist ein Mensch, der manchmal „zu Bruch“ gehen kann. Aber er trägt Christus. Deshalb ist es wichtig für ihn, sich Zeit für das Gebet zu nehmen. Von dort kommen die Freude und der Wert des Dienstes.

2. Sei bereit zum Dienen!
Nicht umsonst heißt der Dienst des Diakons „Dienst an den Tischen“. Dies bedeutet, Sorge zu tragen, auch für das Soziale. Es richtet sich auf die Bedürfnisse der Menschen, nicht auf das, was man gerne tun möchte. Es richtet sich darauf, was der Mensch wirklich braucht.

Dabei kann es nicht schaden, sich auch manchmal die Hände schmutzig zu machen. Das Modell, das Vorausbild dafür ist die Fußwaschung. Ein Nachfolger Christi wird glaubwürdig und glücklich, wenn er bereit ist, zu dienen.

3. Sei bereit zur Einheit! Lass die Nächsten an dich heran, und sei bereit, es dich etwas kosten zu lassen!
Von außen betrachtet, ist nichts abstoßender als streitende Christen. Jesus betete im Abendmahlssaal (Joh 17,21) um die Einheit der Jünger. In der Einheit liegt auch die Glaubwürdigkeit.

Dabei geht es auch um Vergebung und darum, selber um Vergebung zu bitten bei den Mitmenschen und bei Gott. Der Mensch ist versucht zu glauben: Wenn ich um Vergebung bitte, wenn ich mich versöhne, dann kostet mich das etwas. Aber es heißt in der Schrift (Joh 12,24): „Amen, amen, ich sage euch: Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und stirbt, bleibt es allein; wenn es aber stirbt, bringt es reiche Frucht.“ Das heißt: Ohne Versöhnung bleibt man allein. Die Versöhnung schafft Gemeinschaft und bringt reiche Frucht.

Auf diesem Weg wird man ein glücklicher Diakon. Und das Glück strahlt aus.

Die Predigt endete mit dem Wunsch, dass Christus Br. Hannes helfen möge, diesen Weg zu finden, und dass Maria Fürsprecherin sei auf diesem Weg.

Nach diesen bewegenden Worten begann der eigentliche Akt der Weihe mit der Bitte um den Heiligen Geist. Nach dem Versprechen des Kandidaten und der Anrufung der Heiligen legte Weihbischof Stephan Turnovszky Br. Hannes die Hände auf und betete das Weihegebet. Die Priester der Gemeinschaft „Maria, Königin des Friedens“ halfen beim Anlegen von Stola und Dalmatik. Nach der Überreichung des Evangeliars folgte der Friedensgruß des Bischofs und der Diakone.

Bei der anschließenden Eucharistiefeier durfte Br. Hannes zum ersten Mal am Altar dienen. Freude, Dankbarkeit und die Hoffnung auf Glück wurden mit Brot und Wein auf den Altar gelegt.

Nach dem Schlussgebet sprach Br. Hannes noch „Dank“ aus. Er dankte Gott für die Berufung und allen, die ihn in seinem bisherigen Leben begleitet haben. Besonders dankte er auch jenen, die zum Gelingen der Feier in der Kirche und beim gemütlichen Beisammensein beigetragen haben. Ein großes Vergelt´s Gott sprach er all jenen aus, die ihn im Gebet begleitet haben.

Mit dem Segen und dem feierlichen „Te Deum“ endete die Liturgie.

Zurück zur Übersicht