Wir sind immer noch auf dem Weg...
29. Juli 2008
Der 23. Weltjugendtag hat Spuren hinterlassen in den Herzen der Teilnehmer und in der Welt. Was von dieser großen Pilgerfahrt bleibt, ist die Gewissheit, auf dem Weg nicht alleine zu sein.
Längst haben die vielen Menschen den Randwick Racecourse verlassen, der Hl. Vater ist aus Australien abgereist und Medien und öffentliche Einrichtungen haben ihren Rückblick gehalten. Aber ist der Pilgerweg wirklich zu Ende?
„Ihr werdet die Kraft des Hl. Geistes empfangen, der auf euch herabkommen wird und ihr werdet meine Zeugen sein (vgl. Apg. 1,8).“ Ist das eine Zusage des Herrn an die Jünger? Nein, es ist viel mehr. Es ist ein Aufruf, aus der „Kraft des göttlichen Lebens“, wie Benedikt XVI. es in seiner Predigt formuliert hat, zu leben. Diese Kraft empfangen wir in den Sakramenten der Kirche. Sie ist ein Geschenk, das uns gegeben ist. Und doch fordert sie uns auch heraus.
Gerade junge Menschen ruft sie auf, Zeugen zu sein für die Welt, und traut ihnen diese große Verantwortung zu. So rief der Hl. Vater bei der Abschlussmesse in Sydney den Jugendlichen zu: „Lebt Ihr Euer Leben auf eine Weise, die inmitten einer Welt, die Gott vergessen will oder ihn im Namen einer falsch verstandenen Freiheit sogar ablehnt, Raum schafft für den Geist?“
Und: „Auch die Kirche braucht diese Erneuerung! Sie braucht Euren Glauben, Eure Idealismus und Eure Großzügigkeit, damit sie im Geist immer jung sein kann (vgl. Lumen gentium, 4 )! (…)Die Kirche braucht besonders die Gaben der jungen Menschen, aller jungen Menschen.“
Der Weltjugendtag ist zum Aufruf für uns geworden, Zeugen zu sein für die Welt. Er macht Mut, sich der großen Anforderung zu stellen, in einer unruhigen Welt sich dem Wirken Gottes, seinem Geist zu öffnen und diesen Geist hinauszutragen bis an die Enden der Erde.
Wenn jetzt die Pilgerrucksäcke wieder ausgepackt sind und der Jetlag schon fast überwunden ist, heißt das konkret, dass der WYD08 beginnt. Er soll seinen Anfang finden in unserem Leben.
Die gemeinsame Zeit in Sydney gibt uns die Gewissheit, mit diesem Geschenk, das für uns Auftrag ist, nicht alleine zu sein.
Wir sind immer noch auf dem Weg, und das Ziel bleibt eingeschrieben in unser Herz.