37. Jahrestag der monatlichen Fatimafeier mit Pfr. Gerhard Hatzmann

14. Mai 2014

Symbolfoto zum Artikel: 37. Jahrestag der monatlichen Fatimafeier mit Pfr. Gerhard Hatzmann

Die 457. Monatswallfahrt in Maria Fatima leitete der Pfarrer von Zeltweg, Mag. Gerhard Hatzmann.

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Viele Pilger kamen am 97. Jahrestag der Erscheinungen von Fatima zum Gebetsnachmittag am Wallfahrtsort Maria Fatima, der mit der eucharistischen Anbetung um 14.30 Uhr begann. Sr. Kerstin betete den glorreichen Rosenkranz vor und in den beiden Seitenkapellen wurde Beichtgelegenheit angeboten.

Die Eucharistiefeier begann um 16.00 Uhr mit dem Lied „Wir ziehen zur Mutter der Gnade“. Fr. Ignaz Domej begrüßte die zahlreichen Pilger und den Hauptzelebranten. Dieser lud ein, sich Zeit zu nehmen für Gott. Gott möchte uns durch Maria viele Gnaden schenken, aber wir sind oft nicht offen dafür, weil wir uns keine Zeit nehmen möchten für ihn.

In der Predigt sprach Pfr. Gerhard Hatzmann über das Evangelium Mt 28,1-10. „Fürchte dich nicht“ sagt Jesus mehrmals, weil schon das Evangelium voller Spannung ist.

Wir befinden uns in der Gebetswoche um geistliche Berufe. Es geht uns wie den Frauen, die auf dem Weg zum Grab sind: Sie suchen den Gekreuzigten und finden den Auferstandenen. Heute richtet sich die Frage an uns: Wen suchst du? Zu wem bekennst du dich? Zu wem machst du diese Wallfahrt? Wohin gehst du, dann das Herz bedrückt ist? An wen wendest du dich, wenn du Probleme hast?

Christ-Sein ist eine zutiefst erfüllende Berufung. Dazu sind wir alle berufen, als Priester, Ordensschwester, Vater, Mutter, Oma, Opa etc. Bei der heutigen Wallfahrt wollen wir auch darum bitten, in der je eigenen Berufung gestärkt zu werden.

Woran merken wir, dass unser Glaube uns Sinn schenkt? Wir sehen es oftmals an denen, die das nicht haben. Es gibt viele Menschen, die in ein tiefes Loch fallen. Dann gehen sie zum Psychotherapeuten, aber der kann ihnen nicht das Wichtigste geben: Vergebung. Diese kann nur Gott schenken durch den Priester.

Es gibt keine schönere Berufung als diese, anderen Menschen Zeugnis zu geben von Gott. Dank sei Gott für den Sinn, den er uns im Leben geschenkt hat. Keine Berufung ist leicht. Auch nicht die zum Priester oder zum Ordensleben. Es ist der Weg des Gekreuzigten. Zum einen ist schon einmal der erste Schritt – sich dafür zu entscheiden – nicht einfach. Es ist wie ein Sprung, den man erstmal wagen muss. Niemand macht sich diese Entscheidung leicht und sie ist auch nicht einfach. Aus dieser Entscheidung heraus schenkt Gott die Kraft sie auch durchzutragen. Gott schreibt auf krummen Zeilen gerade.

Gott beruft jeden einzelnen. Er macht es nicht leicht, aber er beruft. Wenn du an das Ende deiner Kräfte gekommen bist, dann bewährt sich dein Ja. „Ich bin bereit“, diesen Satz muss man ganz persönlich sagen, dann kann Gott wirken. Er verlangt viel von dir, aber nicht alles.

Der Mensch soll wie ein Gartenschlauch sein. Der Gartenschlauch ist ein einfaches Werkzeug. Man braucht ihn nicht immer, manchmal gibt es Phasen, in denen es ruhig ist, in denen man eine Pause hat und sich erholen soll und kann. Aber wenn Gott ruft, dann musst du gehen. Du musst deine Berufung ernst nehmen!

Viele Christen haben heute Angst vor der Tiefe. Aber die Kirche braucht tiefgläubige, hingebende Katholiken. Es geht nicht um ein bisschen von allem, sondern darum, im Glauben in die Tiefe zu gehen. In die Tiefe gelangt man durch die Stille. In der Stille spricht Gott.

Das Schönste ist: Für Gott da sein dürfen. Gott braucht uns für sein Reich. Er liebt jeden Menschen unglaublich, unendlich. Das ist die wahre Berufung: zu erkennen, dass du von Gott unendlich geliebt bist. Gott beruft, aber er macht es nicht leicht. Wir suchen den Gekreuzigten und finden den Auferstandenen. Gott liebt unendlich, er möchte uns als Werkzeug gebrauchen.

Herr, wir danken dir, dass du uns berufst. Du sagst: Fürchte dich nicht! Wir wollen ohne Angst Ja sagen. Es ist kein leichter Weg, aber ein Weg, der zur Auferstehung führt, zur Herrlichkeit Gottes. Amen.

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