60 Jahre Wallfahrtsort Maria Fatima

18. Mai 2015

Symbolfoto zum Artikel: 60 Jahre Wallfahrtsort Maria Fatima

Vor 60 Jahren, am 22. Mai 1955, eine Woche nach der Unterzeichnung des österreichischen Staatsvertrages, wurde der Grundstein für den neuen Wallfahrtsort Maria Fatima gelegt. Wie kam es dazu?

» Einige Bilder aus der Baugeschichte der Fatimakapelle

Der erste Pfarrer von der Neugegründeten Pfarre Bierbaum Franz Steßl berichtet in der Pfarrchronik:
„Am 22.05.1955 wurde die Weihe der Grundsteinlegung für die Fatima-Kapelle durch Herrn Pfarrer vorgenommen. Hochw. H. Pfaffenwimmer Redemptorist hielt die Ansprachen während der Feldmesse vormittags um 09:30 Uhr und nachmittags um 15:00 Uhr bei der Andacht. Der Chor trug schöne Lieder vor die zur Weihe abgestimmt waren."

Wie kam es zu dieser Grundsteinlegung an dem die ganze Pfarre Bierbaum mitgewirkt hat - eine Woche nach der Unterzeichnung des österreichischen Staatsvertrages?
Die Entscheidung zum Kapellenbau geschah als Ausdruck der Dankbarkeit, für die dreifache Hilfe Mariens:
° Österreich wurde die Freiheit geschenkt,
° einem Kind aus Bierbaum die Gesundheit
° und dem Herr Sommer die Heimkehr aus dem Krieg.

Die konkreten Umstände waren folgend:
Der Kaufmann Franz Kamper aus Bierbaum kaufte eine Fatimastatue für eine neue Kapelle, weil sein kleiner Sohn, der an einem schweren Diabetes erkrankt war, am Leben blieb. Franz Sommer nahm die Bitte des Kaufmannes auf, für diese Statue, gemeinsam mit der Pfarrbevölkerung, eine neue Kapelle zu bauen, um sein Gelöbnis einzulösen, das er Gott als Soldat an der Front in der Normandie (1944) gegeben hatte. Dort hat ihm Gott seine Bitte erhört und ihn vom Tod bewahrt. Deshalb konnte auch er niemand eine gute Bitte abschlagen und entschied sich zur Ehre der Gottesmutter die Leitung des Baues zu übernehmen.

Wir blicken zurück auf die vergangenen 60 Jahre, auf unsere Geschichte und die Geschichte Gottes mit uns.

Die Intention eine neue Kapelle zu bauen war Dank weil Gott durch die Fürsprache der Gottesmutter geholfen hat. Immer wenn wir danken und aus Dankbarkeit etwas tun, entsteht ein Raum, oder auch ein Ort, wo Gott wirken kann.

Aus dieser Fatima Kapelle ist in diesen 60 Jahren ein Ort für viele Hilfesuchende entstanden, ein Wallfahrtsort im Wald, der viele Menschen von nah und fern anzieht. Die Betrübten können ihre Sorgen und Probleme Gott anvertrauen. Dir Bedrückten können sich mit Gott versöhnen und getröstet und gestärkt wieder in den Alltag zurückgehen.

Wir wollen zuallererst Gott Dank sagen, für all das, was er an diesem Ort durch die Gottesmutter gewirkt hat. Wir wollen aber auch den vielen stillen, fleißigen Helfern und Wohltätern danken, die ihre Zeit und Lebenskräfte unter Schweiß, Mühe und auch unter Tränen eingesetzt haben und die den Ruf Gottes gehört haben. Viele von ihnen sind schon verstorben. Im Herzen Gottes sind sie aufgeschrieben.

Aus vielen Steinen ist der Wallfahrtsort Maria Fatima aufgebaut: Jeder Stein ist wichtig; jeder einzelne Teil, der eingefügt ist in das gesamte Bauwerk, trägt seinen Teil mit. Die vielen Steine ergaben zusammen diesen Wallfahrtsort.

Viele lose Steine zusammen ergeben einen ungeordneten Haufen; erst wenn die einzelnen Steine zusammengesetzt und eingefügt werden, kann ein wunderbares Bauwerk entstehen. Durch diese Einfügung in das Bauwerk, erhalten die einzelnen Steine ihre Bedeutung; dadurch tragen sie bei, dass ein Haus zur Ehre und zum Lobpreis Gottes und zur Freude der Menschen geschaffen werden kann. Was hier geschah!

 

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