Adventliche Wallfahrt mit P. Raphael Leitner COp

13. Dezember 2012

Symbolfoto zum Artikel: Adventliche Wallfahrt mit P. Raphael Leitner COp

Wie Maria sich auf den Weg zu ihrer Cousine Elisabeth gemacht hat, so machten sich die Wallfahrer auf den Weg, um sich mit der Gottesmutter auf die Ankunft Jesu vorzubereiten. Der Pfarrer von Deutsch Goritz, P. Mag. Raphael Leitner, leitete die Wallfahrt.

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Ab 13.30 Uhr war Gelegenheit zur Eucharistischen Anbetung und zum Empfang des Beichtsakramentes. Um 14.10 Uhr begann das Rosenkranzgebet. Die Hl. Messe begann um 15.00 Uhr mit dem Lied „Maria durch ein Dornwald ging“. P. Raphael lud die Pilger ein, Maria und Jesus in unser Leben zu lassen, besonders dort, wo schon lange Zeit nichts mehr gewachsen ist. Denn wo Maria mit Jesus unter ihrem Herzen eingelassen wird und willkommen ist, da kann leben entstehen – mehr noch: Dornen können Rosen tragen.

In der Predigt erzählte P. Raphael von seiner Kandidatur vor 20 Jahren, in der er einige Monate in Deutsch Goritz war. Er war viel mit dem Rad unterwegs und erkundete die Gegend. Eines Tages fuhr er einen Hügel hinauf und fand die Kirche Maria Fatima.

Die Aufgabe Mariens beim Kennenlernen Jesu ist sehr wichtig. Beim Gebet in der Kirche wurde dem jungen Mann noch klarer, dass sie helfen könne, ein guter Priester zu sein.

Man kann sehr religiös sein, das eigene Haus mit religiösen Gegenständen füllen und dabei aber nicht gläubig sein. Es ist möglich, die eigenen Vorstellungen für Gott zu halten, obwohl man es nicht mit Gott zu tun hat.

Wie kann man das unterscheiden? Das Wort „Begegnung“ heißt auf portugiesisch „encontro“. Das Verb „encontrar“ bedeutet „finden“. Ich kann den finden, der mir begegnet ist. Ob im Gebet oder in der Hl. Messe Begegnung stattgefunden hat, erkennt man daran, ob sich jemand bemüht, das zu leben, was man in der Begegnung erfahren hat.

Gott ist das Lamm, das sein Leben für uns gibt. Aber er ist auch der Löwe, er kann auch brüllen. Gott hat Profil. Er hält nicht nieder, sondern hilft beim Wachsen. Wenn er uns begegnet in der Hl. Messe, können wir wachsen. Wir gehen nicht als perfekte Menschen aus der Begegnung mit ihm. Wir haben Fehler, aber Gott schaut mehr auf das Bemühen als auf das Gelingen.

Gott hat auch einen Gegenspieler. Dieser redet uns ein: „Du machst immer Fehler, es ist immer das Gleiche, du kannst das nicht.“ Er klagt uns vor uns selbst an – nicht umsonst trägt er den Namen Ankläger.

Wenn Gott uns begegnet – wie er es durch Maria bei Elisabeth getan hat, dann beschenkt er uns mit Trost, Hoffnung, Licht und Liebe. Er umarmt uns, nimmt uns an und gibt uns Hoffnung. Gott richtet uns auf. Vor Gott sind wir oft wie kleine Kinder, die versuchen gehen zu lernen. Das Kind zählt nicht, wie oft es hinfällt, sondern es steht immer wieder auf. Irgendwann lernt es zu laufen.

In der heutigen Lesung (Zef 3, 14-18) lesen wir: Freu dich! Er (dieser Gott) freut sich und jubelt über dich, er erneuert seine Liebe zu dir, er jubelt über dich und frohlockt, wie man frohlockt an einem Festtag. Das Wort, das Gottes Mund verlässt, kehrt nicht leer zurück. Es ist ein Same, der gute Frucht bringen kann, wenn es in unserem Herzen auf guten Boden fällt. Gott freut sich über jeden einzelnen von uns, weil er uns liebt. Besonders dann, wenn wir unsere Fehler bekennen und die Beziehung mit ihm erneuern in der Beichte.

In den Gaben von Brot und Wein legten wir bei der Gabenbereitung unsere Herzen auf den Altar. Nach der Eucharistiefeier wurden die mitgebrachten Gegenstände gesegnet. Wir suchten die Begegnung mit Jesus im Allerheiligsten Sakrament und beendeten den Gebetsnachmittag mit dem Fatimalied.

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