Monatswallfahrt am 13.8.2012

13. August 2012

Symbolfoto zum Artikel: Monatswallfahrt am 13.8.2012

Zwei Tage vor dem großen Frauentag versammelten sich viele Pilger, um zur Mutter der Gnade zu ziehen. Br. Ignaz Domej leitete die Wallfahrt, Pfr. Franz Sammer und Br. Hannes Saurugg konzelebrierten.

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In der Predigt sprach Br. Ignaz über den Glauben. Er erzählte eine Geschichte von Søren Kierkegaard nach. In dieser Geschichte geht es um einen Wanderzirkus, in dem im Sommer ein Feuer ausbrach. Das Feuer bedrohte das naheliegende Dorf, deshalb schickte der Zirkusdirektor den Clown ins Dorf um Hilfe. Die Dorfbewohner glaubten ihm nicht, sondern klatschten und lachten, weil sie meinten, es sei eine Einladung zur Vorstellung. Der Clown versuchte es auf verschiedene Weisen, aber alles war umsonst. Die Menschen meinten, dass er ausgezeichnet spielt. Und so kam es zur Katastrophe: Zirkus und Dorf brannten ab.

Eltern fühlen sich oft wie dieser Clown. Sie reden immer das Gleiche. Auch Priester oder andere in wohltätigen Organisationen Tätige kennen das. Die Menschen glauben: Der muss ja so reden, davon lebt er ja! Die Menschen halten sie für Schauspieler, für Clowns aus dem Mittelalter oder aus längst vergangener Zeit.

Die Tugend des Hörens ist in einer großen Krise. Auf uns strömen in der heutigen Zeit immer mehr Bilder ein, so dass wir die Ohren ausschalten. Wir reden viel, aber wir hören wenig zu. Ein Sprichwort aus Israel sagt: Wir haben zwei Ohren, aber nur einen Mund! Das heißt, dass wir mehr zuhören sollen und weniger reden.

Das alte Israel war eine Kultur des Hörens. Gott hat in den Geboten Abbilder verboten. Statt dessen sagt die Heilige Schrift immer wieder: Höre, Israel! Der Mensch empfängt die Offenbarung aus dem Hören. Auch der Apostel Paulus fragt, wie Menschen an Christus glauben sollen, wenn sie von ihm noch nichts gehört haben.

Der, der zuhört bekennt, dass er noch nicht alles weiß. Dieses Bekenntnis erfordert Demut. Im Glauben beginnt alles durch das Zuhören. Nicht zuerst durch Suchen und Nachdenken gelangt man zum Glauben, das ist der Weg der Philosophie, sondern zuerst durch das Wort, erst dann kommt das Nachdenken.

Maria ist Vorbild im Hören und Glauben. Als erstes kam das Hören: Maria hat hingehört auf die Botschaft des Engels. Zweitens: Sie hat ihm geglaubt und diesen Glauben ausgedrückt. Als drittes empfing sie. Viertens hat Maria das Wort in sich getragen und darüber nachgedacht. Als fünftes kam das Tun.

Auch der Hl. Josef hat gut hingehört. Er war ein Mann des Glaubens. Von ihm ist kein Wort überliefert. Er kam vom Hören zum Tun.

An der Stelle der Fürbitten sprachen alle gemeinsam das Gebet um geistliche Berufungen. Nach der Eucharistiefeier wurden die mitgebrachten Gegenstände gesegnet. Mit dem Eucharistischen Segen und dem Fatimalied endete die Wallfahrt.

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