Wallfahrt am Antonius-Fest 2013
13. Juni 2013
In herrlichen Sonnenschein kleidete sich der Wallfahrtsort Maria Fatima am 13.6.2013 zur Wallfahrt am Antoniusfest. P. Dr. Paul Zahner OFM leitete die Wallfahrt.
Viele Menschen hatten sich zum Fest des Hl. Antonius in der Wallfahrtskirche Maria Fatima versammelt. Ab 14.30 Uhr war Eucharistische Anbetung und Beichtgelegenheit. Sr. Ivanka Vasilj betete den Rosenkranz vor.
Um 16.00 Uhr begann die Eucharistiefeier, welcher P. Paul Zahner vorstand. Mit ihm feierten P. Ignaz Domej, Pfr. Arnold Heindler und P. Hannes Saurugg sowie zahlreiche Pilger von nah und ferne.
In der Predigt erzählte P. Paul, dass er manchmal in Graz an der Mur spazieren geht. Das Franziskanerkloster in Graz ist direkt bei der Hauptbrücke und so ist es ganz naheliegend, die Wege an der Mur zu nutzen. Auf diesem Spazierweg passiert er andere Brücken und auf einer dieser prangt in oranger Farbe das Wort „Demut“ - das Werk eines Sprayers.
Es ist kein modernes Wort. Wahrscheinlich kommt es selten vor, dass es irgendwohin gesprayt wird, damit die Leute es sehen und beobachten.
„Demut“ ist eines der wichtigsten Worte für den Hl. Antonius, um Maria zu beschreiben. Er meint, die Demut Mariens wäre eine Verschlossenheit ihres Herzens, damit die Begegnung mit Gott stattfinden kann. Maria sei rau gewesen, meint der Heilige weiter. Ihre Rauheit diente dazu, Verletzungen und Schwächen abzuwehren, wie die Baumrinde den Baum vor Verletzungen schützt. Diese Rauheit schützt davor, Nebensächlichkeiten zu wichtig zu nehmen, z.B. bei jeder Eisdiele in Graz anzuhalten. Mariens Rauheit zertrat den Hochmut des Teufels durch ihre Demut. Sie war demütig bereit, das Wichtigste im Leben zu entdecken.
Antonius sagt auch, dass die Demut der Ort der Menschwerdung Gottes ist. Gott kann dort Mensch werden, wo ihm ein Freiraum, ein leerer Raum gegeben wird. Nur wo es leer ist, kann Gott Mensch werden. Wenn wir besetzt sind, kann Gott nicht hinein. Maria ist leer und somit offen wie ein leeres Gefäß. Sie ist nicht so voll. Sie erwartet etwas von Gott, sie ist nicht voll von Hochmut und anderen Dingen. Gott kann etwas tun, er kann in ihr wirken. In Maria ist freier Raum. Maria ist ein aufnahmefähiger Raum. Sie kann Gott aufnehmen. Gott kann in ihr Mensch werden.
Maria zeigt, dass es das tiefste Geheimnis schlechthin ist, dass Gott demütig ist. Der Hl. Franziskus sprach vom demütigen und geduldigen Gott. Gott als allmächtiger Schöpfer wird abhängig von unserer menschlichen Wirklichkeit. Er möchte ganz Mensch werden und fragt dazu Maria. Es ist für sie kein Muss, Maria ist vollkommen frei Ja oder Nein zu sagen. Gott zwingt sie nicht. Das Ja Mariens machte es möglich, dass Gott Mensch wurde. Gott ist so demütig, dass er anfragt, ob er kommen darf. Dann wird er ein hilfloses Kind, das vollkommen auf andere angewiesen ist. Doch Gott geht noch weiter: Im Kreuz zeigt Gott demütig die Erlösung. Dort, wo er nicht einmal mehr über sein Leben bestimmen kann, schenkt er Leben in Fülle.
„Auf die Demut seiner Magd hat er geschaut,“ sagte Antonius über Maria. Damit drückte er aus, wie er auf Maria schaut. Wenn wir so auf Maria schauen, lernen wir den Weg der Demut. Wo ich demütig werde, werde ich fähig, Erlösung in Gott anzunehmen. Maria führt uns hin zur Demut Gottes. Lassen wir uns erfüllen von der demütigen Kraft in unserem Alltag!