Wallfahrt mit Br. Hannes Saurugg

13. Jänner 2011

Symbolfoto zum Artikel: Wallfahrt mit Br. Hannes Saurugg

Die erste Monatswallfahrt im Jahr 2011 leitete Br. Hannes Saurugg, Kaplan von Maria Lanzendorf. GL Franz Sammer versah priesterlichen Dienst im Beichtstuhl.
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Ab 13.30 Uhr war Gelegenheit zur Eucharistischen Anbetung und Beichtgelegenheit in den Seitenkapellen. Um 14.10 Uhr wurde Rosenkranz gebetet. Vor dem Beginn der Hl. Messe begrüßte Sr. Ivanka Vasilj die Wallfahrer, die von nah und fern gekommen waren. Sie stellte kurz den Hauptzelebranten vor, der im Juni letzten Jahres die Priesterweihe empfangen hatte.

Mit dem Lied „Nun jauchzt dem Herren“ begann die Eucharistiefeier um 15.00 Uhr. In der Predigt erinnerte Br. Hannes daran, dass dieses Evangelium auch bei seiner Priesterweihe im Stephansdom verkündet wurde. Es geht um die Begegnung Jesu mit einem Aussätzigen (Mk 1, 40-45). Der Hintergrund ist der Beginn des Wirkens Jesu: Er heilt Kranke, befreit Besessene… Die Menschen kommen in Scharen zu ihm. Jesus heilt viele. Das Evangelium berichtet auch, das Jesus in aller Frühe alleine auf einen Berg geht, um zu beten. Die Jünger kommen zu ihm und sagen: „Alle suchen dich.“ (Mk 1,37)

Unter diesen Suchenden befindet sich auch ein Aussätziger. Das ist einer, der sich nicht wohl fühlt in seiner Haut, die sich aufgrund seiner Erkrankung von ihm löst. Er ist auch ein „Unberührbarer“, einer, dem man nicht zu nahe kommt. Er ist aus der menschlichen Gemeinschaft ausgeschlossen. Wenn er in die Nähe von anderen kam, musste er sie vor sich warnen.

Eine bekannte Redewendung heißt: „In seiner Haut möchte ich nicht stecken.“ Auch heute gibt es solche Menschen, die nicht zu beneiden sind: Unzufriedene, die sich mit anderen vergleichen, die sich selbst nicht annehmen können. Wer sich selbst ablehnt, macht sich zum Aussätzigen. Manchmal werden Menschen auch von den anderen isoliert. Man steht vor jemandem und weiß nicht, was man sagen soll, z.B. Trauernde, Kranke, Behinderte, Obdachlose, Arbeitslose. Es wird nicht mit ihnen, sondern über sie geredet – das macht sie zu Aussätzigen.

Der Mensch von heute steht unter großem Druck. Diese Zeit ist schnelllebig geworden. Die Krankheit „Burn-out“, von der man vor Jahren kein Wort gehört hat, breitet sich rasch aus und füllt die Praxen der Ärzte und Psychotherapeuten.

Die Jünger sagen im Evangelium: „Alle suchen dich.“ Die Wirtschaft antwortet auf die Sehnsucht des Menschen mit Wellness-Angeboten. Es gibt viele Möglichkeiten des Heil-Seins. Nichts ist zu teuer, um das zu erreichen. Die Gesundheit der Seele und des Leibes sind extrem wertvoll, das weiß besonders der Mensch, der krank ist. Aber trotz des reichhaltigen Angebotes gibt es viele Menschen, die sich in ihrer Haut nicht wohl fühlen.

Der Aussätzige geht zu Jesus. Dieser tut etwas Verbotenes: Er berührt ihn, und die Sehnsucht des Kranken wird gestillt. Das ist das Zeugnis eines Menschen, der mit seiner Sehnsucht nach Frieden und Heil zu Jesus geht. Auch die Fatimakapelle ist ein solches Zeugnis. Auch hier sind Menschen mit ihrer Sehnsucht nach Frieden und Heil zu Jesus gegangen. Diese Kapelle ist der Gottesmutter Maria geweiht. Maria steht hier als Symbol für das Leben in der Nähe Gottes. Sie ist in der heutigen Zeit so notwendig, weil es in dieser Zeit so viel Herzenshärte gibt.

Was braucht es?

  1. Gebet. Es braucht Zeit zum Gebet. Wenn Jesus selbst diese Zeit gebraucht hat, dann brauchen alle anderen Menschen sie umso mehr.
  2. Vertrauen. Vertrauen in Gott. Es braucht das Vertrauen, dass für ihn nichts unmöglich ist.
  3. Liebe. Am Ende des Lebens werden wir nach der Liebe gefragt werden. Was ist Liebe? Jesus schickt den Geheilten zum Priester, das heißt, er schickt ihn zurück in die menschliche Gemeinschaft. Dadurch wird Jesus selbst hinausgedrängt. Im Evangelium heißt es, dass er sich nirgends mehr zeigen konnte. Das ist: Lieben bis es weh tut.

In den Gaben von Brot und Wein legten die Wallfahrer ihre Anliegen mit auf den Altar. Nach der Hl. Messe wurden die mitgebrachten Gegenstände gesegnet. Mit dem eucharistischen Segen und dem Fatimalied wurde die Wallfahrt beendet.

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