Wallfahrt mit Dechant Friedrich Weingartmann - Jahrestag von Fatima

13. Mai 2013

Symbolfoto zum Artikel: Wallfahrt mit Dechant Friedrich Weingartmann - Jahrestag von Fatima

Am 96. Jahrestag der ersten Erscheinung in Fatima strahlte die Frühlingssonne über dem Wallfahrtsort Maria Fatima. Dechant Mag. Friedrich Weingartmann leitete die Wallfahrt, zu der neben vielen Pilgern auch Pfr. Franz Sammer gekommen war.

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Vor 36 Jahren wurde Papst Johannes Paul II. am Petersplatz angeschossen. Später sagte er darüber: „Eine Hand hat die Kugel abgefeuert, eine andere hat sie gelenkt.“ Im Vertrauen darauf, dass Maria auch unser Leben lenkt und leitet, versammelten wir uns vertrauensvoll mit ihr zum Gebet um den Heiligen Geist.

Der Wallfahrtsnachmittag begann mit der Eucharistischen Anbetung um 14.30 Uhr. Ab 15.10 Uhr betete Br. Clemens den glorreichen Rosenkranz vor und in den Seitenkapellen wurde Beichtgelegenheit angeboten.

Die Eucharistiefeier begann um 16.00 Uhr. Hauptzelebrant war Dechant Mag. Friedrich Weingartmann, Pfr. Franz Sammer und P. Ignaz Domej konzelebrierten. In der Predigt lenkte Dechant Weingartmann den Blick auf Maria im Abendmahlsaal. Es geht um gläubiges Verharren – das Beten um den Heiligen Geist, vereint mit Maria. Das ist Wegweisung für die Kirche in allen Zeiten.

Der Heilige Geist ist die stets erneuernde und erfrischende Kraft in der Kirche. Brauchen wir diese Kraft auch heute? Es läuft doch vieles so gemütlich dahin.

Die Kirche ist zu allen Zeiten der Gefahr ausgesetzt, lauwarm und zeitgeistig zu werden. Noch nie in der Geschichte der Kirche Österreichs gab es so viele hauptamtlich und beruflich in der Kirche Tätige. Noch nie gab es so viel Möglichkeit zu Ausbildung und Fortbildung – und doch gibt es oft so wenig pastorale Liebe und missionarischen Elan.

Wir brauchen immer mehr geistliche, spirituelle Kompetenz. Die Kirche braucht den Hl. Geist – er ist die treibende Kraft in ihr. Die Priester, die Ordensleute, alle Christen brauchen den Heiligen Geist, um Licht der Welt und Salz der Erde zu sein.

Das Evangelium (Mt 12,46-50) sagt uns: Es geht um geistliche Verwandtschaft. Christsein ist nicht geistlose Theorie. Es muss erfahrbar werden. Der Glaube darf nicht zu einem Kulturchristentum verkommen.

Es geht um das „ohne“: Sonntag ohne Heilige Messe, Bußpraxis ohne die Beichte, Ehe ohne das Sakrament, waches Gewissen ohne die Gebote Gottes, der reich gedeckte Tisch ohne das Tischgebet, Christus ohne die Kirche, Christsein ohne das Kreuz... Das funktioniert nicht!

Bitten wir mit Maria und der Kirche um den Heiligen Geist, damit das „mit“ lebendig wird: Sonntag mit Heiliger Messe, Bußpraxis mit Beichte, Ehe mit dem Sakrament, waches Gewissen mit den Geboten Gottes, der reich gedeckte Tisch mit dem Tischgebet... Das „mit“ verleiht der Kirche Kraft und Frische.

Aber all das wäre zu wenig, wenn der Geist Gottes nicht in uns sprüht und lebendig ist. Es gibt so viel Dunkles, so viel Dunkelheit: Stolz, Hochmut, Streitsucht, Herrschsucht, Eifersucht, Neid... Das kann so viel Licht mit Schatten überdecken.

Bitten wir mit der Gottesmutter um den Geist der Demut, Liebe, Frieden und um tätige Nächstenliebe. Die Dienstbereitschaft trägt in sich die Elemente der einladenden, ansteckenden, sprühenden Freude des Christseins. Sehr stark kommt dies in einem Gebet aus der Ostkirche zum Ausdruck, in dem es heißt:

Komm, Heiliger Geist, heilige uns! Erfülle unsere Herzen mit brennender Sehnsucht nach der Wahrheit, dem Weg und dem vollen Leben. Entzünde in uns Dein Feuer, dass wir selber davon zum Lichte werden, das leuchtet und wärmt und tröstet. Lass unsere schwerfälligen Zungen Worte finden, die von Deiner Liebe und Schönheit sprechen. Schaffe uns neu, dass wir Menschen der Liebe werden, Deine Heiligen, sichtbare Worte Gottes. Dann werden wir auch das Antlitz der Erde erneuern, und alles wird neu geschaffen. Komm, Heiliger Geist, denn die Geister der Dunkelheit bedrohen uns. Komm, Heiliger Geist, erleuchte uns – stärke uns – bleibe bei uns!
Maria, Mutter der Kirche und der ganzen Menschheit, bitte für uns! Amen.

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