Auf den Spuren von San Gennaro - Neapel

3. Mai 2015

Symbolfoto zum Artikel: Auf den Spuren von San Gennaro - Neapel

Von 28. April bis 3. Mai 2015 waren 31 Angehörige der Pfarre Maria Lanzendorf-Lanzendorf und umliegender Pfarren auf den Spuren San Gennaro´s, des Schutz- und Stadtpatrons von Neapel, unter Leitung von Pfarrmoderator Br. Michele Pezzini in Süditalien unterwegs. Sie besuchten Neapel, Pozzuoli und die Phlegräischen Felder, Pompeji und den Vesuv, Capri, das zu Recht zu den schönsten Inseln der Welt gezählt wird, und Frascati.
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Schwerpunkt und Leitfaden der Pilgerreise war das Erkunden des Lebens des Hl. Januarius – San Gennaro´s. San Gennaro ist ein frühchristlicher Märtyrer. Er wurde Mitte des 3. Jhdts. in Süditalien geboren, war Bischof von Benevento, wurde während der Diokletianisch-Galerianischen Christenverfolgung (303 bis 311) beim Besuch seines Diakons Socius im Gefängnis von Pozzuoli in der Nähe von Neapel verhaftet und 305, nach seiner Weigerung den römischen Göttern zu huldigen, bei den Phlegräischen Feldern gemeinsam mit sieben Gefährten enthauptet.

Sein Leichnam wurde auf dem Areal des heutigen Kapuzinerklosters, wo sich im Santuario San Gennaro alla Solfatara immer noch der blutbefleckte Hinrichtungsstein befindet, beigesetzt. Sein Blut wurde teilweise aufgefangen und in zwei Glasgefäßen – einem Fläschchen und einer Phiole, aufbewahrt. Nach mehreren Umbettungen gelangten die Reliquien 1491 (anderen Quellen nach 1497) in den Dom von Neapel. Berichte über das Martyrium San Gennaro´s und seiner Gefährten finden sich im um 392 niedergeschriebenen „Martyrologium Hieronymianum“. Bestätigt werden diese im Liturgischen Kalender von Carthago aus dem 5./6. Jhdt.

Verschiedene Wunder, die auf Anrufung des Hl. Januarius geschehen sein sollen, machten den Heiligen immer populärer. Das bekannteste ist das sogenannte „Blutwunder“, das üblicherweise dreimal im Jahr auftritt: Anfang Mai, am 19. September und am 16. Dezember. Manchmal tritt das Blutwunder auch an anderen Tagen auf – so zuletzt beim Gebet von Papst Franziskus im Dom von Neapel am 21. März 2015.

Beim Blutwunder verflüssigt sich nicht nur das koagulierte Blut in den Gefäßen in Neapel; auch die Blutspuren auf dem Hinrichtungsstein in Pozzuoli verfärben sich blutrot. Wesentlich ist auch, dass sich nicht nur der Aggregatszustand von fest zu flüssig und die Farbe von braun zu blutrot verändern – es tritt innerhalb der geschlossenen Gefäße auch eine Gewichtsveränderung um bis zu 27 Gramm auf – ein Phänomen, das nach physikalischen Gesetzen unmöglich und somit nach naturwissenschaftlichen Kriterien unerklärbar ist.

Am 2. Mai 2015 wurden die Reiseteilnehmer in Neapel Augenzeugen des „Blutwunders des Hl. Januarius – San Gennaro“. Sie konnten deutlich und aus nächster Nähe die Verflüssigung der koagulierten Blutreliquie, die im Dom von Neapel aufbewahrt wird, sehen – mit Erstaunen sehen, denn der Vorgang ist, wie oben beschrieben, bis heute aus naturwissenschaftlicher Sicht unerklärbar.

Die Gruppe nahm an der Reliquienprozession vom Dom durch die Altstadt von Neapel zur Chiesa Santa Chiara teil, wo traditionell der Abschlußgottesdienst stattfindet. Br. Michele selbst war eingeladen, gemeinsam mit Kardinal Crescenzio Sepe, dem Erzbischof von Neapel, sowie anderen Bischöfen und Klerikern die Reliquie bei der Prozession vom Dom nach Santa Chiara zu begleiten und dort gemeinsam mit ihnen die Hl. Messe zu feiern.

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