Fronleichnam 2018 in Lanzendorf

31. Mai 2018

Symbolfoto zum Artikel: Fronleichnam 2018 in Lanzendorf

Fronleichnam, das Hochfest des heiligsten Leibes und Blutes Christi, wurde heuer am 31. Mai in der Gemeinde Lanzendorf begangen. Gastgeber für den Festgottesdienst war die Freiwillige Feuerwehr Lanzendorf – sie stellte bereitwillig ihre Räumlichkeiten zur Verfügung und richtete diese für den eucharistischen Gottesdienst ein.
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Es ist ein wunderbarer Glaubensgrundsatz: Jesus, der Sohn Gottes, der vor über 2000 Jahren Mensch geworden ist und unter uns gelebt hat, ist in Gestalt des eucharistischen Brotes und des konsekrierten Weines immer noch – Tag für Tag – unter uns gegenwärtig!
Er hat sein Herz, sein Blut für immer bei uns gelassen, wie eucharistische Wunder verschiedener Jahrhunderte bezeugen, auch wenn sie mit modernsten wissenschaftlichen Methoden kritisch untersucht werden.
Im eucharistischen Brot verbirgt sich lebensfrisches Herzmuskelgewebe, im eucharistischen Wein lebensfrisches Blut! Und dieser unbegreiflichen, dennoch aber realen Gegenwart Jesu Christi gedenkt die katholische Kirche mit dem Hochfest Fronleichnam, das 1264 von Papst Urban IV. (1195 – 1264) durch die päpstliche Bulle „Transiturus de hoc mundo“ für die gesamte katholische Kirche vorgeschrieben worden ist.

Zur Tradition dieses Festes gehört, dass der Priester im Anschluss an den Gottesdienst Jesus in Gestalt des Eucharistischen Brotes in feierlicher Prozession durch den Ort trägt, wo bei vier Altären dem Ort und seinen Bewohnern der Eucharistische Segen gespendet wird.
So formierte sich auch bei uns nach dem Festgottesdienst die Fronleichnamsprozession, die heuer erstmalig, einem Wunsch der Gemeindevertretung nachkommend, durch die beiden Ortsteile der Gemeinde – Unter- und Oberlanzendorf – führte.

Voran gingen Kreuz-, Fahnen- und Windlichtträger – allesamt Jugendliche aus der Ministrantengruppe und Firmlinge, gefolgt von der Abordnung der Freiwilligen Feuerwehr, den Erstkommunionskindern, den Ministranten und dem Himmel, unter dem Pfarrmoderator Br. Michele Pezzini das Allerheiligste trug. Hinter dem Himmel folgten die Cantoren, die Bläser, die Mitglieder des Frauenchores, die Ehrengäste – allen voran die Bürgermeisterin der Gemeinde Lanzendorf, Fr. Silvia Krispel, und Gemeinderäte, sowie die Gläubigen, die Jesus auf seinem Weg durch den Ort begleitet haben. Ziel der Fronleichnamsprozession war die Caritas-Einrichtung Lanzendorf, in der Menschen mit besonderen Bedürfnissen Aufnahme und eine Heimat gefunden haben.

Die vier Altäre, bei denen die Prozession innegehalten hat und der Eucharistische Segen gespendet worden ist, betonten unterschiedliche Lebensbereiche: der 1. Altar beim Hahnenkreuz, gestaltet von Fam. V. Hromadnik, stand im Zeichen der Kinder. Mit Inbrunst sangen sie hier, unter der Leitung von Diakon Br. Clemens Brecher, das Lied „Gottes Liebe ist so wunderbar“ - kann es ein besser zu Fronleichnam passendes Lied geben? Berührend waren auch die Gedanken eines Großvaters, die dieser für sein Enkelkind aufgeschrieben hat; der 2. Altar bei der Gärtnerei Nagy, ausgerichtet von Fr. M. Nell und Fr. H. Horwath, hatte das Thema „Berufswelt“ im Focus – Arbeit und Beruf, nicht nur Broterwerb, sondern vielmehr Berufung und Erfüllung; der 3. Altar beim alten Feuerwehrdepot – Feldgasse war der Altar der politischen Gemeinde Lanzendorf und ihrer Vertreter, vorbereitet von der Fam. F. Pretsch. Themenschwerpunkt war die Verantwortung in Politik und Gesellschaft – sie wurde in den Fürbitten zu Wort gebracht; der 4. Altar war im Park der Caritas-Einrichtung Lanzendorf.

Hier wurde an Menschen mit besonderen Bedürfnissen – Behinderte, Alte und Kranke – gedacht. Hier sprach Br. Michele aber auch die Vergangenheit dieses Ortes an – die heutige Caritas-Einrichtung war unter dem NS-Regime ein gefürchtetes Konzentrationslager, in dem zahlreiche Menschen zu Tode gekommen sind. Hier, beim 4. Altar, endete auch die Fronleichnamsprozession mit dem feierlichen Te Deum.

Die anschließende Agape, zu der alle Prozessionsteilnehmer sehr herzlich eingeladen waren, wurde von der Caritas-Einrichtung Lanzendorf und ihren Klienten bereitgestellt. Sie hatten Würstel und Getränke vorbereitet. Damit endete dieses Fest des Glaubens – ein großer Tag für unsere Pfarre!

Allen Teilnehmern, die Jesus auf seinem Weg durch unseren Ort begleitet haben, allen, die, in welcher Art auch immer, zum Gelingen des Festes beigetragen haben, ein herzliches „Vergelt´s Gott“!

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