Pfarrwallfahrt nach Mariazell 2012

17. Juni 2012

Symbolfoto zum Artikel: Pfarrwallfahrt nach Mariazell 2012

Am Sonntag, den 17. Juni 2012 brachen in den frühen Morgenstunden 50 Pilgerinnen und Pilger, begleitet von Pfarrmoderator Br. Michele Pezzini und Sr. Gertrude Reininger auf und fuhren nach Mariazell.

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Herrliches Sommerwetter und eine fröhliche Stimmung vom Beginn an trugen die Wallfahrergemeinschaft, im Gebet vereint, im Plaudern „kreuz und quer“, durch den Tag. Am Ziel angekommen feierte sie mit gemeinsam vielen anderen Pilgerinnen und Pilgern die Festmesse in der Basilika. So manche Wallfahrerin, so mancher Wallfahrer denen wir begegneten, waren schon oft in Mariazell - sei es, um der Mutter Gottes die Ehre zu erweisen, ihren Segen zu erbitten, sei es, dass ein Gelübde der Grund war oder dass einfach nur Danke gesagt wurde. Nach Gebet und Andacht, in der Michaelskapelle, blieb noch ausreichend Zeit den Ort zu erkunden. Auf der Heimfahrt wurde zur Stärkung von Seele und Leib noch Halt in Maria Schutz gemacht.

Maria Lanzendorf - Lanzendorf ist nicht nur durch die langjährige Tradition der Wallfahrten mit dem Heiligtum der Magna Mater Austriae in Mariazell verbunden. Es gibt auch andere Spuren die auf diese Orte hinweisen. In der Basilika von Mariazell befindet sich auf der rechten Seite vor dem Zelebrationsaltar ein großes Votivbild von 1689, das Fürst Paul I. Esterhàzy und seine Gattin Eva Thököly zeigt, die auch große Gönner unseres Heiligtums in Maria Lanzendorf waren und u.a. 1700 den Gnadenaltar gestiftet haben. Fürstin Eva Esterhàzy geb. Thököly fand, auf ihren ausdrücklichen Wunsch hin, ihre letzte Ruhestätte in der Wallfahrtskirche von Maria Lanzendorf.

Es besteht aber noch eine, weniger rühmliche Verbindung zwischen den beiden Orten. Nach dem Zweiten Weltkrieg entstand die Idee, in Mariazell ein weltumspannendes Gedenk-, Mahn- und Friedensmal der Nationen zu verwirklichen, einen Friedenshain mit Erde von jenen Orten, die unter dem Krieg besonders zu leiden hatten – ein Plan, der bis heute nicht realisiert worden ist.

Am 20. September 1959 wurde Erde aus Hiroshima gebracht und in einer Urne vor dem Gnadenaltar aufgestellt. Die Sammlung wurde erweitert und umfasst mittlerweile Urnen mit Erde aus: Dänemark, Deutschland, Frankreich, Japan, Jugoslawien, Norwegen, Polen, Rumänien, Sowjetunion, Tschechoslowakei, Ungarn, Österreich (Bez. der Staaten nach bei Abgabe der Urnen gültigen politischen Grenzen). Die letzten Behälter wurden anlässlich eines internationalen Treffens von KZ-Häftlingen, darunter 50 Priestern, am 15. Mai 1968 zugefügt. Diese Urne enthält Erde aus den KZ-Lagern Dachau und Bergen-Belsen.

Die Behälter aus Österreich enthalten Erde von Gräbern hier verstorbener Kriegsgefangener, Deportierter und KZ-Opfern sowie aus den Massen- und Sammelgräbern des Krematoriums Wien und des KZs Oberlanzendorf. Dieser Behälter ist beschriftet mit: No 23, Massengrab Himberg, KZ Häftlinge aus KZ Oberlanzendorf, Deportierte aus fast allen europäischen Staaten.

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