Rom-Reise

21. April 2008

Symbolfoto zum Artikel: Rom-Reise

Können Steine reden? Normalerweise nicht. Doch in Rom ist es anders.

In der ewigen Stadt „sprechen“ die Steine der vielen archäologischen Reste aus alten Zeiten mit lauter Stimme: sie „reden“ über die Herrlichkeit anderer Zeiten. Es geht um den Prunk des römischen Kaisertums, und um den Glanz der heranwachsenden jungen Kirche.
Die eine Herrlichkeit kam aus der Macht und Gewalt einer Gesellschaft, die mit dem Schwert die damalige bekannte Welt eroberte und sie unter sich stellte: wie viele besiegte Könige wurden in Rom zur Schau geschleppt und dort auch hingerichtet!
Die andere Herrlichkeit kam zum Ausdruck durch einfache Menschen, die anders gelebt haben, als die meisten. Diese einfachen Leute waren sogar bereit, ihr eigenes Leben auf's Spiel zu setzen. Diese Menschen, die in Rom gelebt haben und doch nicht Rom gehörten, waren diejenigen, die an Christus glaubten und Ihm gehörten. Diese so genannten „Christen“ haben allmählich den Glanz des großen Roms erobert, durch ihren strahlenden und ansteckenden Glauben. So weit wirkte diese herrliche Kraft, die die Glaubenden ihrem auferstandenen Herrn zuschrieben, dass das Kaisertum langsam christlich wurde: nicht durch Gewalt von Außen, sondern aus innerer Verwandlung.

Von beiden „Herrlichkeiten“ bleiben in den archäologischen Ruinen unglaublich schöne Spuren, die zu uns auch heute reden und das Herz treffen. Erst nach einer Pilgerreise nach Rom versteht man, wie tief der christliche Glaube in einer prunkvollen und zugleich verfallenden Gesellschaft Wurzel schlagen konnte, und wie unser Glauben in Europa mit dem Lebenszeugnis der ersten Generationen von Christen eng verbunden ist: wir sind noch immer von ihrem lebendigen Glauben getragen!

Zurück zur anfänglichen Frage: Können Steine reden? Ja, sehr wohl! Aber sie können deutlicher „reden“, wenn die Pilger auf sie in passender Weise aufmerksam gemacht werden. Das durften wir Rom-Pilger durch den Organisator und Leiter der Pilgergruppe auch erfahren.
Die logistische Fürsorge und die große Sachverständigkeit von Dr. Gerhard Viehberger haben uns Pilgern geholfen, von dieser Pilgerreise zu profitieren.

Am eindrucksvollsten aber waren die stillen Momente, die Zeiten des Innehaltens, der Besinnung - und die erfuhren die Pilger bei den täglichen Eucharistischen Gottesdiensten, zelebriert von P. Michele und mitgestaltet von Br. Hannes. Hier haben nicht nur die Steine gesprochen, hier war den Pilgern das Wort Gottes ganz nahe!

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