Weihnachtszeit 2015

24. Dezember 2015

Symbolfoto zum Artikel: Weihnachtszeit 2015

Die Weihnachtszeit ist im Leben der Christen eine spirituell besonders intensive und gnadenreiche Zeit – auch in unserer Pfarre.
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Am 24. Dezember war es dann soweit – das Geburtsfest konnte mit der Kinder- und Familienmette um 17 Uhr eingeleitet werden. Die Kirche war übervoll: Kinder, Jugendliche, Erwachsene – sie alle feierten die Geburt Christi. Ministranten und Klerus zogen in die fast dunkle Kirche ein, und mit ihnen verbreitete sich eine festliche, fast mystische Stimmung – die Stimmung der Heiligen Nacht, die keinen unberührt gelassen hat. Nach der Verkündigung der frohen Botschaft von der Geburt Christi im Evangelium setzten Kinder und Jugendliche der Pfarre das Heilsgeschehen bildlich in einem Krippenspiel um. Sie hatten sich wochenlang darauf vorbereitet und geprobt, nun trugen sie ihre Rollen mit großem Ernst vor. Sie begaben sich auf die Spuren des hl. Franziskus, der schon 1223 in Greccio anstelle einer Predigt das Weihnachtsgeschehen mit lebenden Tieren und Menschen nachvollzogen hat. Freilich – in unserem Fall mußten auch Ochs und Esel von Kindern dargestellt werden. Mit der Übertragung des von Pfadfindern gebrachten Friedenslichtes von der Gnadenkapelle zur Krippe, Inzens von Krippe und Friedenslicht, einem kurzen Gebet vor der Krippe und dem Singen von „Stille Nacht, heilige Nacht“ endete dieser erste Weihnachtsgottesdienst. Die Mitternachtsmette um 24 Uhr bot nochmals Gelegenheit, sich der Weihnacht zu besinnen. Und viele Gläubige taten dies auch.

Am 25. Dezember – Christtag wurde das Weihnachtsfest am Vormittag mit zwei Festgottesdiensten gefeiert. In seiner Einführung betonte Br. Michele Pezzini, dass der allmächtige, unendlich große Gott uns seinen Sohn als wehrloses, schutzbedürftiges Kind geschickt, ja gegeben hat – nicht als großen, furchteinflößenden Helden oder Feldherrn, nein, als Kind, als neugeborenes Kind, vor dem niemand Angst zu haben braucht. Er hat durch die Menschwerdung seines Sohnes, der unser aller Bruder geworden ist, unsere Gotteskindschaft verdeutlicht. Unser Gott ist kein Gott zum Fürchten, er ist vielmehr ein uns liebender Vater! Welch frohe Botschaft, die uns von den Engeln verkündet worden ist und in diesen Tagen immer noch verkündet wird! Am Nachmittag besuchten die Mitglieder der Gemeinschaft „Maria, Königin des Friedens“ das Pflegezentrum Maria Lanzendorf. Mit Weihnachtsliedern, Gesprächen, ein paar guten Worten gingen sie auf die pflegebedürftigen Menschen ein – und mancher war zu Tränen gerührt.

Am 26. Dezember – Stephanitag stand die Liturgie der beiden Festmessen ganz im Zeichen des ersten christlichen Märtyrers, des hl. Stephanus, der sterbend gebetet hat, dass seinen Peinigern diese Sünde von Gott nicht angerechnet werde. In seiner Predigt wies Br. Michele Pezzini darauf hin, dass Martyrium und Märtyrertod keineswegs der Vergangenheit angehören. Noch nie in der Kirchengeschichte wurden so viele Menschen wegen ihres Glaubens verfolgt, systematisch benachteiligt und getötet wie heute! Millionen, tatsächlich Millionen von Christen sind bedroht, müssen um ihr Leben fürchten und finden um ihres Glaubens willen unter oft grauenhaften Umständen den Tod. Schändungen, Verstümmelungen, in Flammen gesetzte Gottesdienstbesucher, durchschnittene Kehlen, gekreuzigte Kinder – sie sind keine längst ausgerotteten Phänomene menschlicher Grausamkeit. All dies findet heute statt – nicht weit von den Toren Europas!

Am 27. Dezember – Fest der Heiligen Familie gedachte die katholische Kirche der Bedeutung der Familie als Keimzelle des Lebens. Auch das Jesuskind wurde in eine Familie hineingeboren: Maria, die leibliche Mutter, Josef, der Ziehvater – und wir wissen aus den Evangelien, dass sie den heranwachsenden Gottessohn beschützt und sich auch um ihn Sorgen gemacht haben. Sie waren eben eine Familie. In sehr persönlichen Worten ging Br. Michele Pezzini in der Predigt auf das Scheitern vieler Familien in unserer Zeit und die damit verbundenen Probleme, besonders für die Kinder, ein – nicht, wie er betonte, um zu be- bzw. zu verurteilen, aber um aufzuzeigen. Er lud alle Gottesdienstteilnehmer ein, Jesus, das menschgewordene Wort Gottes, ins eigene Herz aufzunehmen, Ihm dort eine Krippe zu bieten, damit Er auch unter schwierigen familiären Verhältnissen ungeahnt Gutes wachsen lasse. Auch dieses Fest wurde mit zwei Festmessen am Vormittag begangen. Am Nachmittag besuchte die Regenbogengruppe das Pflegezentrum Maria Lanzendorf und verbreitete dort mit ihrem Gesang weihnachtliche Stimmung.

Weihnachten – Tage des Friedens, Tage der Freude, Tage der Besinnung, aber auch Tage des Gedenkens an des christlichen Glaubens willen Verfolgte und Getötete – danken wir Gott für seine Menschwerdung, danken wir für unser Leben in einem friedlichen Land!

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